Ich geh für dich die tausend Schritte,
die ich für keinen gehen würde
und schrei dir nach ein letztes: „Bitte!
Das ist für mich noch keine Hürde.
Selbst wenn es kratzt an meiner Seele,
zu oft hab ich mich weggeschmissen.
Obwohl ich mich für dich fast quäle.
Doch wenn du willst, ich werd dich küssen
und alle Ängste überwinden,
die schmerzhaft sind und nicht vergessen,
um mich im Jetzt erneut zu finden,
auch wenn sie meine Kindheit fressen.
Vielleicht bekomm ich dann die Liebe,
nach der ich mich schon lang verzehre
und wenn sie nur Sekunden bliebe,
erlischt mit ihr ein Fünkchen Leere.
Wenn all dies hilft, nichts zu Verdrängen
und schafft, dass ich glückselig bin
und mich befreit von meinen Zwängen,
dann macht mein Leben wieder Sinn.
Schreiben macht schön.
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Fragende Worte (an den Vater, die Mutter?), die aufwühlen, aber sachlich bleiben, und auf Antwort warten.
Und wieder wunderbar geschrieben, Leo!
Sirius
Reset the World!
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Immer wieder wirft uns die Kindheit einen unverdauten Brocken vor die Füße Verzeihen können, was nicht zu verstehen ist, ist sicher einer der größten, Leo.
Die Bereitschaft diesen Weg zu gehen und ihn in gelungenen Versen zu verarbeiten, ist nicht das Schlechteste – im Gegenteil!
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Genau mein Thema. Gewesen. Bis ich verstanden habe: Es ist das Hinterherhecheln, was fertig macht. Nicht mehr nach väterlicher /mütterlicher Liebe verlangen. VERZEIHEN und dann die Nabelschnur durch. Jedes Elternteil liebt seine Kinder. Nur, dass es Formen von Liebe gibt, auf die man gut und gern verzichten kann. VERZEIHEN und Nabelschnur durch.
Gern gelesen, Leo.
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Ihr Lieben, ich freue mich sehr über eure Antworten, die sehr aufbauend und mitfühlend formuliert sind. Das LI führt einen inneren Monolog mit sich selbst, in dem es darum geht, sich freizumachen. Schön, wenn ich das in meinen Zeilen gut nahe gebracht habe.
Liebe Leogrüße
Schreiben macht schön.
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