Der Staat darf Renditejägern keine Steuerschlupflöcher lassen
Wer eine Wohnung oder ein Haus kauft, muss Grunderwerbsteuer zahlen. Doch Investoren umgehen das. Der Gesetzgeber muss reagieren. Ein Kommentar.
Mieten und Kaufpreise in Berlin steigen unaufhörlich. Schuld daran ist der Markt. Und der Staat. Denn der hat einer kleinen Gruppe von Investoren ein Jahrhundertgeschenk gemacht: Steuerfreiheit auf den Immobilienhandel. Dafür müssen die Investoren ihre hübschen Häuser nur in eine nette Verpackung verhüllen, in einen "Firmenmantel". Schon ist die Steuerpflicht ausgehebelt – durch einen sogenannten "share deal".
Die Firmen, die da verkauft werden, haben meistens keine Mitarbeiter, keinen Geschäftszweck außer der "Optimierung" des "Wohnungsbestandes". Einfach ausgedrückt: Mieten erhöhen bis an die Grenze des gesetzlich Zulässigen. Und dazu Modernisieren, weil die Kosten dafür an die Mieter weitergereicht werden können und außerdem noch weitere Steuervorteile bringen.
Nach diesen Eingriffen – teilweise auch davor oder dabei – verkaufen die Händler ihre Wohnungen schon wieder mit kräftigem Profit. Pardon, sie verkaufen ja "nur" die Firmenanteile (mit hunderten von Wohnungen) – und weil keine Grunderwerbsteuer fällig wird, ist maximaler Gewinn drin.
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https://www.tagesspiegel.de/berlin/immob...n/24093024.html
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