Neue Flüssiggas-Häfen
Deutsche Gaskunden sollen Trumps Terminals bezahlen
Nach der massiven Kritik an der Gaspipeline Nord Stream 2 will die Bundesregierung US-Präsident Trump entgegenkommen: Deutsche Gaskunden sollen nach SPIEGEL-Informationen den Bau von Terminals für amerikanisches Flüssiggas mitfinanzieren.
Für den Bau der deutsch-russischen Gas-Pipeline Nord Stream 2 steht die Bundesregierung massiv unter Beschuss: Nicht nur viele EU-Partner kritisieren, dass Deutschland damit Europas Abhängigkeit von russischem Erdgas erhöhe, auch US-Präsident Donald Trump lässt kaum eine Gelegenheit aus, auf das Projekt zu schimpfen.
So ernstzunehmend die geostrategischen Bedenken gegen die Ostseepipeline sind, so handfest sind dabei Trumps eigene wirtschaftliche Interessen: Die USA verfügen über riesige Vorräte an Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas - LNG) und wollen es vor allem nach Europa verkaufen (mehr zu dem Streit lesen Sie hier). Das Problem: In keinem deutschen Hafen steht bislang ein Terminal, der das LNG aus den Schiffen aufnehmen und zwischenlagern kann.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich bereits im vergangenen Jahr für den Bau von LNG-Anlagen aus, jetzt hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) eine wichtige Weichenstellung vorgenommen: Eine Verordnung soll den Rechtsrahmen für den Bau der LNG-Terminals regeln. Ein entsprechender Referentenentwurf liegt dem SPIEGEL vor.
Damit will Altmaier die Gasnetzkonzerne dazu zwingen, rechtzeitig Anschlüsse zu den Terminals zu bauen. Einer soll voraussichtlich in Brunsbüttel an der Elbe errichtet werden, ein zweiter eventuell in Stade. Durch eine Änderung der Gasnetzzugangsverordnung sollen die Netzbetreiber verpflichtet werden, "die erforderlichen Leitungen zwischen den LNG-Terminals und dem Fernleitungsnetz zu errichten", heißt es in dem Eckpunktepapier. "Durch eine intelligente Synchronisierung des Baus des Terminals mit der Errichtung der für die Terminalanbindung erforderlichen Leitung wird sichergestellt, dass nur Leitungen gebaut werden, die tatsächlich benötigt werden", heißt es in dem Papier.
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne...-a-1258452.html
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