Das Tippen auf der Maschine hat tiefe Spuren hinterlassen
Ihr Klappern und Ratschen ist längst verklungen – höchste Zeit, ein Loblied auf die Schreibmaschine anzustimmen. Und an die technischen und sinnlichen Qualitäten zu erinnern, die dem heutigen Schreiben ohne sie fehlen.
Im Vergleich zu andern Schreibgeräten – Griffel, Federkiel, Metallfeder – war die mechanische Schreibmaschine nicht sehr lang in Allgemeingebrauch. Ihre internationale Erfolgsgeschichte begann in den 1880er Jahren in New York mit der industriell gefertigten Remington ? 2, einem Modell, das über Gross- und Kleinbuchstaben verfügte und dessen Gebrauch so einfach war, dass mit dieser Maschine erstmals schneller als von Hand geschrieben werden konnte.
Der Typewriter kam vorab als Diktiergerät zum Einsatz und trug zum baldigen Aufkommen einer neuen, fast ausschliesslich weiblich besetzten Berufsgattung bei: Die Stenotypistin – vulgo «Tippmamsell» – übernahm die Vorrangstellung der früheren Skribenten, Kopisten und Sekretäre. Lange Zeit blieb die Schreibmaschine auf diese Dienstfunktion beschränkt. Originaltexte wurden weiterhin – gerade auch von Schriftstellern – vorab von Hand niedergeschrieben und erst danach mit der Maschine «ins Reine» gebracht. Während rund eines Jahrhunderts blieb der Typewriter weltweit in Gebrauch, bis er in den 1990er Jahren binnen kurzer Zeit vom stationären PC, dann vom mobilen Laptop und schliesslich von noch kleineren, noch leichteren multifunktionalen Schreibgeräten abgelöst wurde.
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https://www.nzz.ch/feuilleton/schreibmas...raet-ld.1469062
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