Gefälschte Abnehm-Spritzen Neue Spur führt nach Bayern
Drei Österreicherinnen sollen durch gefälschte Abnehmspritzen gefährliche Nebenwirkungen erlitten haben. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen die mutmaßlichen Händler erhoben. Nach Informationen von NDR, WDR und SZ führt die Spur nach Bayern.
Drei Frauen, die laut Anklage von einem Salzburger Arzt im September 2023 gefälschte Abnehmspritzen erhalten haben, haben teils schwere Nebenwirkungen erlitten: Bei einer 32-Jährigen aus Fuschl am See sei es sogar zu einer lebensbedrohlichen Unterzuckerung gekommen, die in der Notaufnahme behandelt werden musste. Bei einer weiteren Frau habe die Unterzuckerung zu Erbrechen, bei einer dritten Patientin zu Schwindel, Krämpfen und Schweißausbrüchen geführt, heißt es in der Anklage.
Alle drei sollen von ihrem Arzt, dem Salzburger Schönheitschirurgen Christian Wolf, gefälschte Abnehmspritzen erhalten haben. In den Spritzen soll statt des tatsächlichen Medikaments Ozempic lediglich Insulin enthalten gewesen sein. Wer sich jedoch ohne medizinischen Grund Insulin spritzt, kann in einen lebensgefährlichen Unterzuckerungszustand geraten.
Gegen mutmaßliche Händler gefälschter Ozempic-Abnehmspritzen gibt es in Deutschland und Österreich bei mindestens fünf Staatsanwaltschaften Ermittlungsverfahren. In einem Fall hat die Staatsanwaltschaft Steyr in Oberösterreich inzwischen Anklage erhoben. Hierbei geht es um die direkten Lieferanten des Salzburger Schönheitschirurgen. Dieser soll laut der Anklage die Spritzen vom Betreiber eines Fitnesstudios und dessen Geschäftspartner gekauft haben.
Die beiden sollen zunächst versucht haben, gefälschte Ozempic-Pens aus Südkorea über Ungarn zu besorgen. Als dies gescheitert sei, sollen sie 225 gefälschte Pens von einem Unternehmen aus Deutschland bezogen haben, so die Anklage. Dabei soll es sich nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung (SZ) um das nicht registrierte Unternehmen "Young Trade Generation" aus Fürth in Bayern handeln. Am Telefon räumte der Inhaber Goran M. zunächst ein, die Pens vermittelt zu haben. Allerdings hätten er und sein Geschäftspartner Aleks S. keine Ahnung gehabt, dass es sich um offenbar gefälschte Pens handelte.
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https://www.tagesschau.de/investigativ/n...zempic-102.html
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