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RE: Drehen Sie, wenn möglich, um

#1 von Sirius , 08.04.2019 19:24

ROMAN „ZORNFRIED“
Drehen Sie, wenn möglich, um

VON CORD RIECHELMANN

Eine Gruppe rechter Denker auf einer Burg. Ein Journalist auf Pilgerreise, fasziniert vom „Neuen“, unfähig, Richtig und Falsch zu erkennen. Über Jörg-Uwe Albigs Schlüsselroman „Zornfried“.
Der Wald gefiel Jan Brock gar nicht. Brock, freier Journalist mit Pauschale im Feuilleton der „Frankfurter Nachrichten“ und Erzähler in Jörg-Uwe Albigs Roman „Zornfried“, hatte sich den Spessart ganz anders vorgestellt. Er hatte an Räuber gedacht, „an Wirtshaus und Spukschloss, an schwarze, endlose Dunkelheit, aus der kein Entkommen war“. Der Wald, durch den Brock mit seinem Peugeotfährt, hatte aber nichts Unheimliches. Er ging Brock mit seinen eintönig in Reihe gewachsenen Bäumen nur auf die Nerven. Bis Modergeruch durch die Lüftung zog und Brock im letzten Moment einen Ast umkurvte, den ein Sturm auf die Straße gefegt hatte. Worauf das Navi nur gelangweilt sprach: „Drehen Sie, wenn möglich, um.“

Natürlich kann Brock hier nicht dem guten Rat des Navigationsgeräts folgen, denn dieser schöne Vorschlag der künstlichen Intelligenz steht am Ende des nur eineinhalb Seiten langen Auftakts zu Brocks Reise in eines der immer noch sagenumwobenen Zentren der sogenannten neurechten Intelligenz.

Albig zieht in dieser kurzen Einführung den metaphysischen Stecker aus einem anderen Wald: dem von Ernst Jünger nämlich, der sich nicht nur selbst als Dichter des deutsch-anarchischen Waldgangs sah. Und dessen gleichnamigen Buch ebenfalls bei Klett-Cotta erschienen ist. Was dann bleibt vom Wald, wenn die Metaphysik verschwindet, ist nichts als die ewig gleiche Kulisse der eintönig gewachsenen Stämme des Spessarts.

Weiterlesen:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b...d-16068950.html


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Sirius
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