Adler im Sturzflug
Von der Deutschen Bank bis BAYER: Warum sich Konzerne selbst zerstören?
Kevin Kühnert lässt grüßen!
stark gekürzte Fassung in „Der Freitag“ vom 29.05.2019, Ausgabe 22, Wirtschaft S. 13
Die Schreckensmeldungen über etliche, bis vor kurzem noch beherrschende Kapitalgiganten im Kreise der dreißig Größten im „Deutschen Aktienindex (DAX)“ häufen sich. Damit wird der derzeit vorherrschende Pessimismus zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung gleichsam unternehmensbezogen unterfüttert. Die Absturzrhetorik ist in vollem Gang. Die „Business Week“ mutmaßt Deutschlands „letzten Tage einer Ära“. Der SPIEGEL menetekelt Anfang Mai mit seiner Titelgeschichte: „Auslaufmodell Deutschland“.
Jedenfalls scheinen einige bisher hochkarätige Aktiengesellschaften mit einer langen Erfolgsgeschichte den Eindruck einer selbst zu verantwortenden Zerstörung zu belegen. Eklatantes Beispiel ist die Deutsche Bank. Symbolisch für den Niedergang steht der Absturz des Aktienkurses vom Spitzenwert mit 46,75 € im April 2010 auf den Tiefststand von zuletzt bis zu 6,58 €, also minus 86%. Die Deutsche Bank ist jedoch kein Einzelfall für das derzeit erkennbare Versagen in den abgeschotteten Vorstandsetagen im Zusammenspiel mit Ja-Sagern in den Aufsichtsräten. Ein weiteres Beispiel für das Versagen eines bisher renommierten Konzerns ist die BAYER AG. Für den irrsinnigen Preis von 66 Mrd. $ wurde der Agrarchemiekonzern Monsanto in den USA gekauft.
Jetzt steht das deutsche Traditionsunternehmen mit dem Unkrautvernichter Glyphosat für Vergiftung von Natur und Mensch. Bei der Motivsuche dieses Wahnsinnkaufs ist die toxische Mixtur aus Größenwahn, Inkompetenz und Arroganz erkennbar. Ein weiteres Beispiel für die Selbstzerstörung im „Deutschen Aktienindex“ sind die über Jahrzehnte politisch unantastbaren Automobilkonzerne. Wie die Deutsche Bank haben die VW AG, aber auch Daimler Benz AG und auch die BOSCH GmbH ein neues Zerstörungsinstrument eingesetzt: Es geht um systematischen Betrug. In der Automobilindustrie sind es die manipulierten Abgasmessungen und bei der Deutschen Bank die toxischen Wertpapierpakete sowie die Karussellgeschäfte mit CO2-Zertifikaten.
Die Entscheidungsinstitutionen wie Hauptversammlungen, Aufsichtsräte, aber auch die Wirtschaftsprüfer sowie die Unternehmensmitbestimmung haben hier mehr oder weniger versagt. Ein weiteres Beispiel für Fehlentscheidungen demonstriert der Industriekonzern ThyssenKrupp. Zum Flopp des geplanten Baus eines Stahlwerks in der Nähe von Rio de Janeiro kam die gescheiterte Fusion mit dem umstrittenen Stahlwerk Tatra aus Indien hinzu. Derzeit ist eine absehbar erfolgreiche Zukunftsstrategie für ThyssenKrupp in weiter Ferne. Wen wundert es, dass der Aktienkurs vom Spitzenwert 26,41 € Ende Januar 2018 auf heute unter 12 € gesunken ist.
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http://rhickel.iaw.uni-bremen.de/ccm/hom...im-sturzflug.de
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Macht doch nix. Die Rechnung zahlen doch nur die zukünftigen Hartzer, die sich dann vom Rest des Volkes anpöbeln lassen dürfen.
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