Mordfall Lübcke – Von „Dönermorden“ bis zur „Kirmesspur“
Ein deutscher Politiker wird mit einem Kopfschuss aus nächster Entfernung „hingerichtet“ und im Blätterwald bleibt es erstaunlich ruhig. Das ist umso bemerkenswerter, da es erkennbare Mordmotive aus der rechtsextremen Szene gibt und sich Parallelen zu den NSU-Morden aufdrängen. NSU-Experte Wolf Wetzel hat sich für die NachDenkSeiten den Fall Lübcke und die Beschäftigung der Medien damit einmal näher angeschaut.
Walter Lübcke, hessischer CDU-Politiker und Kassels Regierungspräsident, ist in der Nacht zum 2. Juni 2019 von Unbekannten aus nächster Nähe erschossen worden. Laut Staatanwaltschaft wurde der durch einen Kopfschuss verwundete Politiker gegen 0:35 auf der Terrasse seines Hauses in Wolfhagen-Istha von Familienangehörigen gefunden.
Sehr schnell wurde ein plausibler Zusammenhang zu den Ereignissen 2015 hergestellt. Damals gehörte Walter Lübcke laut vernehmbar zu jenen, die die Aufnahme von Flüchtlingen nicht als „Überforderung“, „Überfremdung“ oder „Umvolkung“, sondern als Menschenrecht verstanden haben. Walter Lübcke ging dabei deutlich über die Parteilinie hinaus. Als er wegen genau dieser Haltung in einer Veranstaltung angegriffen wurde, sagte er:
„Wer diese Werte nicht vertritt, kann dieses Land jederzeit verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen.“
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Ja, wie schon an anderer Stelle festgestellt, es bleibt erstaunlich ruhig im Blätterwald. Das lässt nichts Gutes erahnen.
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