Martin R. Dean und die Rätsel der Zweisamkeit
Der Schweizer Schriftsteller lässt befreundete Paare in einem Landhotel über Trennungsbereitschaft und Durchhaltevermögen sinnieren. - Ein kluger Roman.
Was Paare zu Paaren macht, deren Trennungsbereitschaft und Durchhaltevermögen sich in etwa die Waage halten, lässt sich oft nur in Rätselschrift beschreiben; man könnte, wenn einem diese Frage über Gebühr wichtig ist, die Paare selbst befragen, aber die wissen nicht wirklich Bescheid oder verweigern, vorsichtshalber, die Auskunft.
Vielleicht gerade deswegen haben Paartherapeuten, deren Qualifikation sich nicht jedermann erschließt, viel zu tun; allein kommt der Mensch, wenn ihn die Sorge um seine kostbare, vor allem nach innen gedämmte Persönlichkeit umtreibt, nicht mit sich klar, und im Zweier-, Dreier- oder Mehrfach-Verbund erst recht nicht.
Die angedeuteten Schwierigkeiten haben allerdings auch mit Einkommens- und Statusprivilegien zu tun. Und, nicht zuletzt: mit dem Alter: Wer, mit dem jungen (!) Goethe, von sich sagen kann: "Ich bin schon weit in Jahren vor", gehört zu der Klientel, die der Schweizer Autor Martin R. Dean (Jg. 1955) in seinem neuen Roman "Warum wir zusammen sind" versammelt. Paare mittleren Standes, die miteinander befreundet sind, was auch zu kleineren Boshaftigkeiten anspornt, treffen sich in einem ehemaligen Landhotel namens "Sanssouci", um sich an die guten alten Zeiten zu erinnern und neue Erfahrungen auszutauschen, die, kaum ausgesprochen, merklich zu altern beginnen.
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https://www.wienerzeitung.at/nachrichten...weisamkeit.html
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