HANK GREENS DEBÜTROMAN
Wie sich ein Mensch zur Marke macht
Popularität als Droge: Hank Greens Debütroman „Ein wirklich erstaunliches Ding“ handelt von den unseligen Nebenwirkungen des Ruhms.
Kann das gutgehen? Nachdem sein großer Bruder John mit „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ eines der erfolgreichsten Jugendbücher der vergangenen Jahre geschrieben hat, legt nun auch Hank Green einen Roman vor. Er heißt „Ein wirklich erstaunliches Ding“, porträtiert den Alltag der Digital Natives und ist mithin durchzogen von autofiktionalen Momenten. Denn für den neununddreißigjährigen Green ist das Internet eine Art Atelier, in dem er sein Ich modelliert, zurechtstutzt, ja überhaupt erst hervorbringt. Er moderiert den Video-Blog „SciShow“, hat gemeinsam mit John Green die Youtube-Kanäle „Vlogbrothers“ sowie „Crash Course“ gegründet und erreicht online mehr als acht Millionen Abonnenten. Die von ihm produzierte Web-Serie „The Lizzie Bennet Diaries“ wurde mit einem Emmyausgezeichnet.
Jetzt also Literatur. Die Vorbehalte liegen auf der Hand: Ist es Greens Absicht, die von ihm und seinem Bruder großgezogene und liebevoll gepäppelte Cashcow bis zum letzten Tropfen zu melken? Zeugt es von Chuzpe oder mangelnder Originalität, dass sich sein Roman ebenfalls an Teenager und junge Erwachsene richtet? Kann er überhaupt schreiben? Hat er etwas zu erzählen?
Ausgeklügelte Selbstdarstellungsstrategien
Kann er, hat er. „Ein wirklich erstaunliches Ding“ ist in mancher Hinsicht das, was der Titel verheißt. Es ist ein Buch, in dem jener Bereich modernen Lebens soziologisch und psychologisch vermessen wird, den Kulturkritiker gerne als Hauptrivalen des Buchs brandmarken. Dabei müssen sich digitale und literarische Welt nicht ausschließen. Green sagt: „Ich wünsche mir nur, dass wir uns immer wieder gegenseitig daran erinnern, was für eine coole Sache Bücher sind.“
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https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b...g-16250197.html
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