Letzte Meldung
X

An alle neu registrierten Benutzer!

Wir achten hier auf den Datenschutz. Insbesondere auf die Privatsphäre unserer Mitglieder. Wer sich nur anmeldet, um am "Küchentisch" mitzulesen oder nur Mitgliederlisten einsehen will, wer nur Spam posten möchte und nicht auf meine PNs reagiert, den lösche ich wieder.

Glücklich im verblassenden Gestern

#1 von Sirius , 23.09.2019 18:00

Literatur und Demenz

Glücklich im verblassenden Gestern

In "Der vergessliche Riese" erzählt der Berliner Schriftsteller David Wagner von der Demenzerkrankung seines Vaters. 
WOLFGANG SCHNEIDER


Wohin die Reise denn gehe, fragt der Vater. Nach Bayreuth, antwortet der Sohn. Sie sitzen gemeinsam im Auto, und der Vater staunt darüber, dass der Sohn noch Karten für die Festspiele bekommen habe. Früher war der alte Wagner-Fan regelmäßig in Bayreuth; als Kind ist er dort selbst als Zwerg über die Bühne gehüpft.
Nun aber muss der Sohn ihn enttäuschen: Es geht nicht zu „Rheingold“ oder „Tristan“, sondern zur Beerdigung von Tante Hilde. Der Vater hat es vergessen, und er wird es zehn Minuten später wieder vergessen haben. „Weißt du, Freund“, sagt er zum Sohn, „ich vergesse alles. Ich schreibe mir Sachen auf, damit ich sie nicht vergesse – und dann vergesse ich, dass ich sie aufgeschrieben habe. Es ist, wie Tante Gretl gesagt hat: Die Dublany sind intelligent, im Alter aber werden sie alle blöd.“ Die Dublany sind die Vorfahren des Vaters mütterlicherseits, und der Satz, der das Verhängnis erklären soll, wird noch oft wiederkehren in diesem Buch. Er wird zur Formel, zum Running Gag.

Der Berliner Schriftsteller David Wagner, 1971 in Andernach geboren, hat vor sechs Jahren für sein Buch „Leben“ den Preis der Leipziger Buchmesse bekommen. Darin ging es um die Darstellung seiner eigenen Leber-Erkrankung, die schließlich eine Transplantation notwendig machte.
Nun hat Wagner ein wiederum sehr autobiografisches Werk geschrieben, das wie „Leben“ auf die Genrebezeichnung Roman verzichtet. Wieder geht es um eine Krankheit, diesmal allerdings eine, unter der nicht der Erzähler selbst leidet, sondern dessen Vater.

Weiterlesen:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/liter...n/25001118.html


Reset the World!

 
Sirius
Beiträge: 26.818
Registriert am: 02.11.2015


   

Heimweh nach mir und nach uns und nach der Zeit
Ein Mädchen singt sich ein Totenlied

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz