Schnee von gestern
Gestern noch gingen wir des Weges
glühend deine Reden über Gott
und die Welt – bis am Ende eines Steges
Wasserpflanzen planten ein Komplott
gestern noch hörte ich dich lachen
beißend deine Witze und dein Spott
alles wolltest du mal besser machen
doch du warst zu langsam – und zu flott
der Schnee von gestern ist noch nicht geschmolzen
verlassen laufe ich im alten Trott
seh auf der Wiese ein paar Kinder bolzen
sie ahnen nichts vom schwebenden Schafott.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ein starkes Gedicht, Lotte, das doch sehr nachdenklich macht. Würden wir doch bloß alle mehr nachdenken, bei dem, was wir tun..
Sirius
Reset the World!
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Ein Gedicht, das so leicht und schwungvoll beginnt wie ein Liebesgedicht von Tucholsky und das in Schwermut endet. Sehr traurig, das Ende vom schwebenden Schafott.
Gräm dich nicht, der Schnee von gestern ist schon so gut wie weg. Der Frühling steht vor der Tür und hat uns neue Frühlingsgefühle mitgebracht.
Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
Die Leute sagen immer:
Die Zeiten werden schlimmer.
Die Zeiten bleiben immer.
Die Leute werden schlimmer.
Joachim Ringelnatz
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Ist ja nicht immer so einfach, mit dem nachdenken, Sirius.
Den Frühling spür ich wohl, Jenny, allein der Schnee will nicht schmilzen.
Ich dank euch zwei beiden!
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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