Geschrieben gegen die Schulden
Mit «Bonjour Tristesse» wurde Françoise Sagan weltberühmt. Jetzt erscheint in Frankreich ein neuer Roman aus dem Nachlass. Ihr Sohn hat ihn zu Ende geschrieben.
In diesem Sommer lief ein Gerücht durch Paris über einen bevorstehenden Editionscoup im Herbst mit einer Startauflage von 250'000 Exemplaren. Falls damit der nun gerade aus dem Nachlass erschienene Roman «Les quatre coins du coeur» (Die vier Winkel des Herzens) von Françoise Sagan gemeint war, wäre das übertrieben gewesen. Das bei Plon herausgekommene Buch startet mit 70'000 Exemplaren.
Die dort erzählte Geschichte wäre ein typischer Sagan-Stoff, dessen Fäden die Autorin mit der behenden und spitzen Nadel ihres Stils zum quirligen Liebesrätsel hätte vernähen können. Ein Industriellensohn in der französischen Provinz überlebt nach einem schweren Autounfall als scheinbarer Invalider, wird von seiner habgierigen Frau schikaniert und verachtet, verliebt sich aber in deren Mutter, seine Schwiegermutter, der auch sein Vater verfällt.
Statt diese Story schön kraus zusammenzuhäkeln, hat die Autorin sie, wahrscheinlich in den Achtziger- oder Neunzigerjahren, offenbar ziemlich flüchtig heruntergeschrieben, wie sie das vorab in ihrer späteren Lebenszeit manchmal machte, um ihre immense Steuerschuld abzutragen. Vielleicht blieb der Text deshalb liegen.
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https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/gesc.../story/31602197
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