Jamal Brinkleys New-York-Geschichten
Männer, von innen gesehen
In seinem Buch "Unverschämtes Glück" erzählt Jamel Brinkley aus der Perspektive von Söhnen, Brüdern, Vätern oder besten Freunden - alles Schwarze. Die Innenwelt der Frauen hingegen bleibt meist verschlossen.
Wie damals ist die übergewichtige Rhonda die Zielscheibe. Zurück an der Pfarrschule, beim Klassentreffen, Jahre nach dem Abschluss. Der ehemalige Frauenschwarm Willfried Jones, genannt Wolf, ist umringt von seiner alten Clique. Sie machen Witze. Feixen. Während sie ihren Blick zum Gebet senken, trinkt Rhonda aus zwei Cocktailgläsern abwechselnd. In der Schulzeit hatte Wolf Sex mit Rhonda, wollte sie eigentlich demütigen, doch ihm gefiel der Sex. Und sie war es, "Fat Rhonda", die davon später rumerzählte, wofür Rhonda heftig gehänselt wurde - und Wolf gefeiert wie ein Held.
Ihr Charakter ist der einzig weibliche, dessen Innenleben Jamel Brinkley öffnet. In seinem Debüt "Unverschämtes Glück" erzählt der New Yorker Autor in neun Kurzgeschichten die innersten Gedanken von Männern, die wohl nicht immer wohlwollende Gefühle auslösen sollen. Aus der Sicht seiner männlichen Figuren mit schwarzer Hautfarbe erschafft Brinkley auf wenigen Seiten komplexe Handlungen mit ebenso komplexen Beziehungen zwischen den Figuren.
Brinkley, 1975 in New York geboren, erzählt aus der Perspektive von Söhnen, Brüdern, Vätern oder besten Freunden. Von Männern, die in der U-Bahn den Bauch einziehen, die heimlich und tragisch in ihre Mitbewohnerin verliebt sind, die ihre Maske nie abnehmen und deren zweites Zuhause eine Bar ist. Von Männern, aus allen Altersstufen und Lebensabschnitten.
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https://www.spiegel.de/kultur/literatur/...-a-1287802.html
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