Wütend ist kein Ausdruck, sprachlos trifft es nicht, entsetzt reicht nicht aus zu beschreiben, welche Empfindungen der heutige Anschlag auf eine Synagoge in Halle auslöst. Die Juden feiern heute Jom Kippur, den höchsten jüdischen Feiertag. Dass sie diesen nicht in Ruhe feiern können und die Bewachung der Synagogen längst alltäglich geworden ist, ist in höchstem Maße beschämend für unsere Gesellschaft.
"Der Angriff auf eine Synagoge und einen Imbiss in Halle ist im Netz übertragen worden. In dem Stream leugnet der Täter den Holocaust und bezieht sich auf andere rechtsextreme Attentate..."
https://www.tagesschau.de/inland/halle-taeter-101.html
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Es entspricht der Tradition, Israelis zu töten, wenn sie gerade ihr höchstes Fest feiern: Jom Kippur Krieg 1973 z.B.. Diese Methode, betende Menschen zu töten finde ich widerlich, auch wenn ich selber betende Menschen für Idioten halte, und das sogar obwohl mir bewusst ist, dass Beten durchaus positive Resultate bewirken kann.
Nach Dobelli sortiert, betrifft mich das aber nicht. Ich habe genug damit zu tun, die rechtskokketierenden Verwirrten in meiner Umgebung mit Zweifeln zu konfrontieren, Tantalos oder Syphisus - was weiß ich -, wäre stolz auf mich.
Meine persönliche Methode beruht aber auf der Tatsache, dass ich mich etwas anbiedere, also erst nett tu und Bindung erzeuge, bevor ich ironisch werde. Das können wenige, weil ihnen die Wut im Wege steht.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Anschlag in Halle
Er ist nicht allein
Es heißt, der Täter von Halle sei Einzeltäter. Das darf nicht verschleiern, dass er Erzählungen benutzte, die auch von Rechtspopulisten in Talkshows vorgetragen werden.
Ein Kommentar von Christian Bangel
Es gehört zur Boshaftigkeit des Terrorismus, dass nicht alle Aufmerksamkeit seinen Opfern gewidmet sein kann. Dass es nicht nur um die geht, die gestorben sind, weil sie im falschen Moment erbärmlichen Menschen voller Hass begegneten. Oder um die Überlebenden, deren psychische Wunden vielleicht nie vernarben werden. Sondern dass sich ein Teil des öffentlichen Interesses auch auf die Täter richtet, jemanden also wie Stephan B., der vermutlich genau das bezweckte, als er gestern in Halle zwei Menschen tötete, und wohl aus Zufall nicht mehr Menschen umbrachte. Obwohl der Täter es verdient hätte, in seiner Zelle bis ans Ende der Zeit vergessen zu werden, müssen wir uns auch mit ihm befassen. Oder besser: mit dem, was ihn trieb.
Kurz bevor der Mörder sich gestern aufmachte, seine widerwärtigen Fantasien in die Tat umzusetzen, wandte er sich in einem Video an eine globale Blase von Neonazis, Rechtsextremisten und Antisemiten und sagte etwas, das so dumm und hasserfüllt wie bedeutend ist. Er leugnete in dem kurzen Video erst den Holocaust, dann sprach er vom Feminismus, der der Grund für niedrige Geburtenraten im Westen sei, was wiederum zu Massenimmigration führte. Und erklärte, dass "der Jude" der Grund für all das sei.
Zu wem genau sprach er da? Das Video zeigt, dass B., der zum Teil auf Englisch spricht, offenbar einerseits einer weltweiten, in Foren organisierten Community von Rechtsextremen imponieren wollte. Leuten, die sich in einem Kampf gegen den Islam und die Juden sehen und deren Helden rassistische Mörder wie Breivik und die Täter von Charlottesville und Christchurch sind. Beunruhigend genug.
Weiterlesen:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/...echtspopulismus
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