Ein Menschlein weint aus voller Kehle
und ich bestaune es dafür,
weil ich, obwohl ich mich oft quäle,
mit meiner müden kranken Seele,
nicht mal ein Tränchen press aus mir.
Dabei litt ich schon tausend Qualen
und spürte Höllenangst in mir,
als wollt die Zeit sich strikt verzahnen,
anstatt mich einfach zu ermahnen,
spielt sie ein düstres Spiel mit mir.
Und ich, ich drehe mich im Kreise
und niemand hindert mich daran,
ich höre Stimmen, laut und leise,
sie biegen ab auf ihrer Reise,
bis sie verstummen irgendwann.
Hab ich mich in den Schlaf getrieben
und meine Ängste fort gespült,
dann träume ich von meinen Lieben,
von denen keiner mir geblieben
und spür wie sich mein Herz zerwühlt.
Schreiben macht schön.
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Wieder ein sehr beeindruckendes Gedicht von dir, Leo! Flüssig und wunderbar geschrieben, ein unbedingtes Lesezeichen für mich!
Sirius
Reset the World!
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Lieber Sirius,
ich danke dir für dein Lob. Ich stecke momentan mitten in den Prüfungsvorbereitungen und so habe ich gar nicht bemerkt, dass sich in Strophe 2 ein Fehler eingeschlichen hat, reimtechnisch. Zwar liest es sich flüssig, aber es ist dennoch ein Fehler. Ich habe mir für Vers 1 und 2, dieser Strophe Folgendes überlegt:
Wie oft ich litt, ich kanns nur ahnen,
schmor in der Hölle bald dafür,
Nun erfüllt es den Reim, aber ob es denn jetzt noch in der Aussage stimmig ist, weiß ich nicht. Vielleicht hast du eine Meinung dazu?
Dabei litt ich schon tausend Qualen
und spürte Höllenangst in mir,
als wollt die Zeit sich strikt verzahnen,
anstatt mich einfach zu ermahnen,
spielt sie ein düstres Spiel mit mir.
Lieben Gruß
Leo
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Nur des Reimes wegen, solltest du den Sinn deines Textes nicht verändern, Leo. Wie wäre es hiermit:
Dabei litt ich schon tausend Qualen
und habe Höllenangst gespürt.
Als wollt die Zeit sich strikt verzahnen,
anstatt mich einfach zu ermahnen,
hat sie ihr (oder die) Spielchen fortgeführt.
Egal, wie die Kindheit gewesen ist, die Seele wirft ständig einen Blick zurück und selbst, wenn sie dabei erschrickt, bleibt ein sehnender Blick auf unseren frühen Jahren liegen, wie deine Zeilen gekonnt aufzeigen.
Liebe Lottegrüße
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Liebe Lotte,
ich danke dir für deinen geinfühligen Kommentar. Das Thema Kindheit ist und bleibt das Wichtigste fürs ganze Leben.Deine Idee finde ich sehr gut, mir kam noch dieses in den Sinn:
Dabei litt ich schon tausend Qualen
und habe Höllenangst gespürt,
als wollt die Zeit sich strikt verzahnen,
anstatt mich einfach zu ermahnen,
hat sie mich ständig vorgeführt.
So, wenn du es erlaubst, würde ich es gern übernehmen.
Liebe Grüße
Leo
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Es ist so gut, Leo. Du musst nicht unbedingt einen Reim auf "Qualen" haben. Ich finde es schön, wie es ist.
Sirius
Reset the World!
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Es ging nicht um die Qualen, Sirius, es ging um die Doppelung von "mir".
Es sind deine Verse, Leo, da habe ich nichts zu erlauben.
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Ja, Leo, irgendwann hat man keine Tränen mehr, nur noch leere Augen.
Das Fell wird dicker.
Deine letzten beiden Verse gefallen mir besonders. Da steckt viel drin...
Toll geschrieben!
Jonny
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Danke für deinen Kommentar, lieber Jonny. In meinen Zeilen geht es um meinen Bruder, denn ich kürzlich besucht habe.
Liebe Grüße
Leo
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Das ist schön so, Leo, und ich würde überhaupt nix verändern. Wen stören schon Doppelungen? Irgendwie...SEHNSUCHT wäre auch ein schöner, passender Titel gewesen. Sehr intensiv dein Gedicht und BESONDERS stark finde ich den Schluss:
Zitat von Letreo71 im Beitrag #1
und spür wie sich mein Herz zerwühlt.
Zitat von Letreo71 im Beitrag #5
Das Thema Kindheit ist und bleibt das Wichtigste fürs ganze Leben
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Beinahe hätte ich deinen schönen Kommnetar übersehen, lieber weegee. Ja, Sehnsucht wäre vermutlich auch ein passender Titel.:-)
Ich hole mich auch bei vielen Dingen ab und hole nach, was immer da auch mal nachgeholt werden möchte.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Hollenstedt
Leo
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