Missbrauchsprävention der katholischen Kirche hat Lücken
In der Missbrauchsprävention will die katholische Kirche Vorreiter sein. Der Fall eines Kinder- und Jugendreferenten zeigt, dass es noch Schwachstellen gibt.
Die katholische Kirche bemüht sich seit 2010 verstärkt um bessere Prävention von sexuellen Missbrauch. Dennoch gibt es Nachlässigkeiten, gerade mit Blick auf nicht-geistliche Mitarbeiter, wie ein aktueller Fall zeigt.
Heribert Müller (Name geändert) arbeitete seit 2000 als Kinder- und Jugendreferent in einem Begegnungshaus des Erzbistums Berlin. Im Mai 2014 eröffnete die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen des Verdachts auf Besitz von kinderpornografischen Bildern. Müller war auf der Kundenliste eines kanadischen Internet-Anbieters aufgetaucht. Als die Ermittler kein strafrechtlich relevantes Material fanden, wurde das Verfahren Anfang 2015 eingestellt.
Das Erzbistum Berlin hatte Müller bereits im Juli 2014 fristlos gekündigt. Schon früher hatte es aus seinem Arbeitsumfeld Hinweise auf unangemessen Annäherungen gegeben. Laut Erzbistum wurden die Vorwürfe zunächst nicht erhärtet, erschienen aber im Zuge der kinderpornografischen Ermittlungen in neuem Licht.
Zudem sprach das Erzbistum nach eigenen Angaben ein Verbot der Kinder- und Jugendarbeit für Müller aus. Doch wurde weder das Verbot an sich noch, wann es ausgesprochen wurde, schriftlich festgehalten. Es gab nur eine Aktennotiz, wonach die Absicht für solches Verbot besprochen wurde.
Weiteresen:
https://www.tagesspiegel.de/politik/bist...n/25199764.html
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