Gesundheitsdaten-Netzwerk
Sensible Patientendaten in Gefahr
Tausende Arztpraxen mussten bis Ende Juni an das Gesundheitsdaten-Netzwerk angeschlossen werden. Viele davon sind nur ungenügend geschützt. Einige Praxen wurden bereits gehackt.
Zahlreiche Arztpraxen sind nach Recherchen von NDR und "Süddeutscher Zeitung" (SZ) nur ungenügend vor Hacker-Angriffen geschützt. Das geht aus einem vertraulichen Papier der Gesellschaft "Gematik" hervor, das Panorama 3 und der SZ vorliegt. Die Gematik gehört mehrheitlich dem Bund.
Dem vertraulichen Gematik-Papier zufolge haben mehr als 90 Prozent der an das neue Gesundheitsdaten-Netzwerk angeschlossenen Praxen Sicherheitsrisiken in ihrer IT-Infrastruktur. Sie sind "parallel" an das Netz angeschlossen worden - also auf eine Art, die eine zusätzliche technische Absicherung der Praxis erfordert. Die wurde in der Regel aber nicht sichergestellt.
Hacker können sich daher leicht Zugang zu den sensiblen Gesundheitsdaten von Millionen Patienten verschaffen. Dass das Problem nicht nur theoretischer Natur ist, berichten Ärzte, die auf ihren Praxis-Computern bereits Schadsoftware zum Abgreifen von Daten gefunden haben.
Mehr als 170.000 Praxen mussten laut Bundesregierung bis Ende Juni 2019 an das neue Gesundheitsdaten-Netzwerk, die so genannte "Telematikinfrastruktur" (TI), angeschlossen werden. Verweigern sich die Ärzte, wird ihr Honorar gekürzt. Das Netzwerk soll Praxen, Krankenhäuser und Apotheken miteinander verbinden und verschiedene neue Anwendungen ermöglichen, darunter auch die elektronische Patientenakte. Dafür wurden deutschlandweit viele Praxis-Computer, auf denen sensible Patientendaten gespeichert sind, zum ersten Mal ans Internet angeschlossen. Das heißt auch: Diese Computer haben in der Regel keinen IT-Schutz wie zum Beispiel Firewalls.
Weiterlesen:
https://www.tagesschau.de/investigativ/p...ndaten-105.html
Reset the World!
Beiträge: | 27.113 |
Registriert am: | 02.11.2015 |
Ein eigenes Forum erstellen |