Ilma Rakusa
Mein Alphabet
KLAPPENTEXT
Was macht ein Leben aus? Wie fasst man es in eine Form und macht das Wichtige greifbar? Zu jedem Buchstaben des Alphabets verfasst Ilma Rakusa Beiträge von A wie Anders bis Z wie Zaun, changierend zwischen Prosa, Gedicht und Gespräch. Sie erzählt und dichtet über ihr bewegtes Leben: Werk, Weltsicht und Weggefährten, Reisen und die schönen Künste, Familie und Kindheit. Ihr gelingt der Kunstgriff, abstraktere Begriffe - wie Träume oder Rituale -, Orte, persönliche Erinnerungen und Erfahrungen kaleidoskopartig zu einem Ganzen zu vereinen. Sie spricht über Dinge, die in unser aller Leben bedeutsam sind und mit denen wir uns auseinandersetzen: Freundschaft, Angst, Alter oder Zärtlichkeit und viele mehr. Rakusa entfacht in uns eine Neugierde und Entdeckerfreude: beschwingt klingt das "Querfeldein", die Lust am Flanieren kommt schon während des Lesens, und nach der Hommage an den Granatapfel wird er niemals mehr nur eine einfache Frucht sein.
Rezensionsnotiz zu Die Zeit,
Rezensentin Julia Schröder pfeift auf Vollkommenheit beim Lesen von Ilma Rakusas vielfältigem Lebensalphabet. Was die Autorin und Literaturvermittlerin hier einsortiert - Lebenserinnerungen, Gedichte, Reiseeindrücke, Kollegenporträts, Vorstellung von Gewohnheiten, Essayistisches, Selbstgespräche - vermittelt Schröder die Neugier, die Leidenschaft, die Freiheit und die Form der Autorin. Für Schröder die Chance, eine "Grande Dame" der Literatur kennenzulernen
Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk
Ilma Rakusa führt ihre Leser behutsam auf die richtige Spur. Wie man ihre alphabetisch geordneten Gedichte, Prosasplitter und essayistischen Miniaturen lesen könnte, erfährt Rezensent Paul Stoop zum Beispiel in dem Abschnitt "Listen" über Annie Ernaux' "Die Jahre": Als Erzählung, bestehend aus "disparaten Momenten", deren Verbindung der Leser sich selbst (er-)schließen muss. Diese Momente bestehen in "Mein Alphabet" immer wieder aus Erinnerunge an die Kindheit, lesen wir. Zusammen erzählen sie von und über Ilma Rakusa, die Erzählerin, Essayistin, Nomadin, so Stoop. Trotzdem wirken die Texte in ihrer Gesamtheit auf den Rezensenten nie egozentrisch oder eitel, sondern wie eine "Einladung" an den Leser. Hinzu kommen die Reflexionen über Literatur und einzelne, weniger bekannte Autoren, denen Rakusa ein Denkmal setzt, und die es sich laut Stoop kennenzulernen lohnt. Auch eine subtile politische Ebene kann der Rezensent in diesem schönen Buch entdecken: Es zeigt, wie man Heimat denken und empfinden kann, ohne dabei auf den Mechanismus von Ein- und Ausgrenzung zurückgreifen zu müssen, lernt er. Und es führt vor, wie sich mithilfe der genauen Beobachtung und Beschreibung eine "inklusive europäische Perspektive" entwickeln lässt, so der begeisterte Rezensent.
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https://www.perlentaucher.de/buch/ilma-r...n-alphabet.html
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