Immer klein geblieben,
die Silben auf immer
mit Brandbomben geschmiert,
ein Flüstern
von fremder Vergangenheit
im zernarbten Geviert.
Gelähmte Straßen,
das Pöbeln der Dächer,
hundert Kirchen, kein einziger Frommer
- - - und doch die weißen Ecken,
wo ich sie geküsst
in einem großen, aufsteigenden Sommer.
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Ein Text mit schönen versteckten Methapern, Jörn.
Und mit einem seufzenden, erlösenden Schlussvers.
Hab eine gute Zeit
Jonny
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Lieber Jörn,
dem schließe ich mich an. Beim Lesen musste ich unweigerlich an das Buch von Zusak denken " Die Bücherdiebin", der es schaff, sich trotz des Kriegsgrauens den Sinn für die poetischen Momente des Alltags zu bewahren..
Liebe Grüße und ... was ein tolles Gedicht!!
Frollein a.
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Heimatstadt - da hab ich ein sehr ambivalentes emotionales Verhältnis. Wenn ein tacheleser mal in Hildesheim ist, bitte vorher melden - ich mache sehr gern eine Stadtführung, ich liebe sowas. Hildesheim ist schön. Und hässlich und niederdrückend und dumpf und stumpf und voller Zauber. Und immer schwingt der 22. oder 23. März 1945 mit, die Zerstörung siehe Kassel oder Braunschweig, Feuersturm. Ich bin ja 24 Jahre und 2 Monate danach geboren und doch ist das immer präsent bei mir, wenn ich durch die Stadt gehe - Epigenetik, die Erzählungen der Alten in der Kindheit, die Zeitungsartikel in der örtlichen Zeitung einmal im Jahr? Ich weiß es nicht.
Habt vielen Dank, ihr Beiden, fürs Lesen und die sehr wohlwollenden Kommentare!
LG, Jörn
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Ich weiß nicht, ob die Stadt so viel schöne Lyrik verdient hat, aber Sätze wie
hundert Kirchen, kein einziger Frommer
bestimmt. Und die letzten drei Zeilen sind wahrhaftig Weltklasse, füllen meinen kleinen lyrischen Verstand komplett aus.
Sirius
Reset the World!
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"Hildesheim? Was kann Hildesheim?, lautete die Frage, als die Organisatorin unserer alljährlichen Mädelsfahrt das Ziel bekannt gab.
Doch Hildesheim gab sich alle Mühe, uns positiv zu überraschen. Auf dem Marktplatz, direkt vor unserem Hotel, fand ein Fest statt, das uns dazu verführte wein- und bierselige Gespräche mit den Einheimischen zu führen. Es war äußerst amüsant. So amüsant, dass wir die vorgesehenen Besichtigungen nur mit Mühe in unseren Zeitplan einbauen konnten.
Wunderbarst greifen deine Zeilen die verschämte Vergangenheit, den morbiden Charme und die ewigen Heuchler auf. So gesehen, ist Hildesheim wie jede andere Stadt. Wenn da nicht, ja, wenn da nicht die Liebe wäre, der du wunderbare Zeilen gegönnt hast.
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Oh, wie schön eure Kommentare sind, Lotte und Sirius. Ich glaube, ich bin gerade etwas rot geworden. (Ist das nicht schön, man kann mit 50 noch rot werden!)
Und ja: Hildesheim ist wie jede andere Stadt. Und das kann man sich schön lieben. Oder schön trinken, Lotte. Dann kennst du ja das ehemalige NÜRNBERG DES NORDENS ein wenig. Ich jedenfalls kenne das Hotel in- und auswendig. 20 Meter vom Marktplatz entfernt arbeite ich übrigens. Und das kann nur das alljährliche Weinfest gewesen sein. Die Leute, mit denen du geredet hast, waren wahrscheinlich Tagestouristen, die sich als Einheimische ausgegeben haben, weil ich bin der einzige Hildesheimer, der in ganzen Sätzen reden kann.
Sirius, dein lyrischer Verstand ist groß, was redest du da? Und mein Gedicht wär sehr gern so schön und ewig wie die dort genannten Küsse.
Vielen, lieben Dank euch Beiden!
Jörn
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