John Burnside: „Über Liebe und Magie“ – Grenzen überschreiten
er große schottische Autor John Burnside ergründet das Wesen der Liebe.
Je älter er werde, schreibt John Burnside, „desto glücklicher wird meine Kindheit“. Das ist ein tröstlicher Satz. Er zeigt, dass der eigentlich lächerliche Spruch, die Zeit würde Wunden heilen, seine Berechtigung haben kann. Der schottische Autor John Burnside ist in erniedrigenden Verhältnissen aufgewachsen, die seine Lyrik düster gefärbt haben, die ihn aber auch zu zwei umwerfenden, autobiografisch geprägten Büchern geführt haben.
Wer „Lügen über meinen Vater“ (2011) und „Wie alle anderen“ (2016) gelesen hat, erwartet neue Werke dieses Autors mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Angst. Ehrfurcht wegen seiner literarischen Fähigkeiten, Angst der Themen wegen. Burnside hat im Schreiben einen Ausweg aus der Not seiner frühen Jahre gefunden, hat sich dabei so intensiv selbst befragt, dass man nur staunen kann, wie sehr ein Mensch seine Seele bloßlegt.
Wenn er im jüngsten Buch eine glückliche Kindheit behauptet, fügt er noch an, sich zu erinnern, wie sein Vater „betrunken und blutbesudelt nach Hause kam“, wie er aus dem Fenster kletterte, um dessen „trunkenen Tobsuchtsanfällen zu entgehen“. Er erinnere sich daran, „aber es fühlt sich nicht mehr so lebendig an“. Das Fühlen bestimmt das neue Buch, es geht um die Formen von Liebe, die der Mensch empfinden kann – das am meisten geschätzte und vielleicht auch am meisten missverstandene Gefühl.
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https://www.fr.de/kultur/literatur/john-...n-13431795.html
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