I lieg am Ruck´n
I lieg am Ruck´n und stier mit offne Augen in die Finsternis.
Es is so eng und so feucht um mi herum, i denk an dich.
I kann´s noch gar ned kapieren: Du liegst heut Nacht ned
nebn mir -
und i frier -
Wie lacht der Wind, wie weint der Regen, i möcht´s so
gern hören!
Du kannst dir´s ned vorstellen, das beinharte Schweigen,
da vier Meter unter der Erden.
Die Schuh auf Hochglanz poliert, ein´Scheitel haben ´s
mir frisiert.
I frag mi, wofür?
Aber vielleicht stehst grad da oben mit ein paar Tränen,
und vielleicht sickert eine, a kleine, zu mir durch?
A ganz a heiße, bitte, bitte, lass eine fallen,
weil mir is so kalt, mir is so kalt.
Und wann´s dir erzählen, dass ein Toter um Mitternacht
aus´m Grab auße kommt -
ja, des wär schön, is aber ein Schmäh – es gibt ka
Geisterstund!
I schwör dir´s, i hab´s probiert: Kein Millimeter hab i mi
g´rührt -
I will zu dir..
Was is´n des. Des komische Krabbeln bei die Zehen da vorn?
Jessas, Maria, der erste Wurm!
Du liegst da und kannst di ned rühren, die Würmer
krallen dir ins Hirn,
Und sie dinieren.
Aber vielleicht stehst grad da oben mit ein paar Tränen,
und vielleicht sickert eine, a kleine, zu mir durch?
A ganz a salzige, bitte, bitte, lass eine fallen auf mein Grab!
Vielleicht könn´ma Würmer damit verjagen.
I lieg am Ruck´n und stier mit zug´machte Augen in die
Finsternis.
Es is so eng und so feucht um mi herum, i denk an dich.
A Hoffnung is noch in mir: Vielleicht tun ´s mi
exhumieren?
Dann geh i in d´Bliah und komm zu dir und hol dich zu
mir,
damit i ned g´frier.
Ludwig Hirsch
https://www.youtube.com/watch?v=qKBxLDYE8Xc
Reset the World!
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Wenn man seine Werke als Lied, bzw. als Sprachgesang anhört, Leo, dann schauert es einen richtig...
Und davon hatte der Ludwig Hirsch einige zu bieten.
Sein Tod - Ironie des Schicksals - Selbstmord.
Hier hab ich sehr gerne reingehört, Sirius - danke fürs raussuchen!
Jonny
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