Gedenkzeremonie im KZ Buchenwald: Kemmerich soll Auftrittsverbot bekommen
Der Leiter der KZ-Gedenkstätte Buchenwald will den mit AfD-Stimmen gewählten Thomas Kemmerich nicht als thüringischen Ministerpräsidenten begrüßen. Als Privatperson sei Kemmerich derweil willkommen.
Der Leiter der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Volkhard Knigge, möchte den geschäftsführenden Thüringer Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich (FDP) nicht in dieser Funktion bei der Gedenkzeremonie im April teilhaben lassen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er, der mit den Stimmen der AfD gewählt worden ist, bei dem Jahrestag in Buchenwald eine Rolle spielen kann", sagte der Historiker der Zeitung "Neues Deutschland" (Mittwochsausgabe).
Die Gedenkstätte stellte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP klar, damit sei "kein Zutrittsverbot" für Kemmerich als Person gemeint. Dieser könne selbstverständlich an der Gedenkzeremonie teilnehmen. Es gehe lediglich um einen offiziellen Auftritt des FDP-Politikers als Vertreter des Freistaats Thüringen.
Mit der Wahl in Thüringen sei "ein Hauch von Weimar" über das Land geweht, sagte Knigge weiter dem "Neuen Deutschland". In der Bundesrepublik habe es in der Erinnerung an den Nationalsozialismus einen Konsens darüber gegeben, nicht mit neofaschistischen und neonazistischen Parteien zusammenzuarbeiten. Mit Kemmerichs Annahme der Wahl und den anschließenden Gratulationen sei dieser bundesrepublikanische Konsens verletzt worden.
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