Correctiv, DPA, NewsGuard und Co. bekommen scharfen Gegenwind
NewsGuard, mutmaßlich ein wichtiger Dienstleister für die Zensurkampagne der Regierenden gegen unabhängige, kritische Medien, sieht sich in den USA einer parlamentarischen Untersuchung ausgesetzt, die die Beziehung des Unternehmens zur Regierung und den Umgang mit Interessenkonflikten klären soll. Auch die sogenannten Faktenchecker spüren massiven Gegenwind. Von Norbert Häring.
NewsGuard ist eine von ehemaligen Herausgebern und Chefredakteuren von Wall Street Journal, Reuters, AP und Chicago Tribune 2018 gegründete und geleitete US-Organisation, die Negativlisten vermeintlich unzuverlässiger Netzseiten erstellt. „Unzuverlässig“ ist dabei in aller Regel ein Synonym für „regierungskritisch“.
Die Weltgesundheitsorganisation hat 2022 bekanntgegeben, dass sie mit NewsGuard Technologies zusammenarbeite, „um die neuesten Trends zu Desinformationsthemen zu erhalten und zu ermitteln, welche Websites und Konten diese verbreiten“. NewsGuard stelle die für die WHO erhobenen Daten zu Desinformation in elektronischer Form relevanten sozialen Medien- und Suchplattformen zur Verfügung. Diese sind nach WHO-Angaben gerne bereit, von der WHO beanstandete Beiträge zu löschen.
Ob und wie sehr NewsGuard auch im Auftrag der US-Regierung und anderer Regierungen aktiv geworden ist, um nicht genehme Inhalte zu unterdrücken, ist nicht bekannt. Eine Untersuchung des House Oversight Committee des US-Kongresses soll Licht in dieses Dunkel bringen. Das Unternehmen wurde laut einem Bericht des Magazins Reclaim the Net aufgefordert, sämtliche Unterlagen zu Verträgen mit der Regierung an den Ausschuss herauszugeben, sowie zum Umgang mit Interessenkonflikten und mit eigenen Fehlern.
Vorausgegangen waren Klagen unter anderem von The Daily Wire, The Federalist und dem Staat Texas, die angreifen, dass ein von der Regierung mit 750.000 Dollar subventioniertes Unternehmen die „Zuverlässigkeit“ regierungskritischer Medien beurteilt und soziale Medienplattformen das zur Grundlage von Zensurmaßnahmen machen.
NewsGuard, mutmaßlich ein wichtiger Dienstleister für die Zensurkampagne der Regierenden gegen unabhängige, kritische Medien, sieht sich in den USA einer parlamentarischen Untersuchung ausgesetzt, die die Beziehung des Unternehmens zur Regierung und den Umgang mit Interessenkonflikten klären soll. Auch die sogenannten Faktenchecker spüren massiven Gegenwind. Von Norbert Häring.
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