Kindheit

Eigentlich hatten wir ja keine Kinder gewollt,
und es waren schwere Zeiten damals,
das war wahrlich nicht einfach für uns.
Wir haben auf vieles verzichten müssen,
das ist uns nicht leicht gefallen,
aber was willst du machen, wenn sie nun mal da sind,
muss man auch für sie sorgen.

Sie schauen mich etwas vorwurfsvoll an,
während sie über mich und meine Geschwister reden,
wir, die wir das Leben unserer Eltern versaut haben.

Und natürlich werden wir sie großziehen,
wir müssen halt auf vieles verzichten,
aber wenn Gott will, werden sie einmal erwachsen
und uns etwas davon zurückgeben,
was sie nie von uns bekommen haben.

Sirius

Falls das Deine eigenen Erinnerungen sind, scheinst es ja im Griff zu haben. Die letzten zwei Zeilen sind besonders voll aus der Hüfte mitten ins Schwarze!

Ab spätestens 30 ist man für sein Wesen selber verantwortlich (Bei mir hat es länger gedauert - ich arbeite noch dran): Kein Gott, und auch keine zwei Männer die einen Baum fällten und einen schwer traumatisierten, keine Beziehung, keine Mutter, kein Guru, kein Buch kann es einen lehren oder gar abnehmen, sich selber zu ertragen. Das hängt mit der Dynamik von Prozessen zusammen. Die Wahrheit ist etwas Lebendiges, ein Prozess. Es gibt keinen Wanderpfad dorthin, dem man nur folgen muss. Nur tote Dinge haben einen Weg.

Meine Ethik ist solide:

Man kann sich nämlich auch seine Moral
durch Neigung zum Laster erwerben.
Denn wir zahlen alle und zwar jedes mal!
- Das lässt uns anständig werden. (kls, also ich)

Im Ernst. Ich wuchs unglaublich behütet auf und ging davon aus, dass alle Welt mich liebt - ich kannte es ja nicht anders, als Sohn vom Patron in einer Großfamilie. So eine Erwartungshaltung schützte auch - nur nicht für immer. Nachdem ich diesen sichern Kokon so schnell wie möglich verlassen hatte, kam ich einige Erfahrungen und Narben später dahinter, dass nicht meine Kaste besonders schlimm war/ist, sondern die, welche Morden für einen legitimen Ausdruck irgend einer politischen Meinung halten.

Meine Kinder waren nicht geplant, wir waren oft pleite, aber mit Liebe wurden sie zugeschüttet - natürlich dosiert. Und Beide machen etwas aus dem Geschenk des Lebens.

Oh Gott. Was kann ich ins Schwafeln geraten. Hör ja schon auf.

Ist es vielleicht das Kind in dir, was dich plaudern lässt und mich erfreut?

Ich freue mich jedenfalls immer an dem meinen..

Frollein a.

Hallo klsa,

dankeschön für deine Eindrücke und für deinen Kommentar!
Danke, Frollein a.!

Sirius

Das sind wahrhaft bittere Zeilen, Sirius! Ungewollt und ungeliebt sein, so sollte kein Kind aufwachsen!

Lieben Gruß
Lotte

Traurig und leider viel zu oft wahr.

Gut getroffen.

LG Letreo

Lotte & Letreo,

ich danke euch beiden ganz herzlich!

Sirius