USA: Der Rassismus hat System
Die Profiteure des Raubtier-Kapitalismus schüren den Kampf der Lohnabhängigen gegeneinander ganz gezielt. Trumps Sprüche sind keine Versprecher. Der Rassismus in den USA hat System.
Die landesweite Auflehnung der „Black Lives Matter“-Bewegung nach dem brutalen Vorgehen der Polizei gegen George Floyd sollte niemanden überraschen. Seit jeher gibt es eine Art des strukturellen Rassismus in den USA, der sich an den wirtschaftlichen Fakten ablesen lässt: Der Haushalt einer afroamerikanischen Familie verfügt über nur etwa ein Zehntel des Vermögens einer typischen weißen Familie. Diese Familien haben höheres Wohnungseigentum und höheres Vermögen durch Erbschaften. Die Ungleichheit ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.
Das Durchschnittseinkommen der schwarzen Haushalte beträgt etwas weniger als 60 Prozent des Einkommens der weißen Haushalte. Den Zahlen des Economic Policy Institute zufolge ist das Lohngefälle zwischen Schwarzen und Weißen seit dem Jahr 2000 größer geworden. Zwanzig Prozent der Schwarzen leben in Armut – mehr als doppelt so viele als Weiße.
Damit sind afroamerikanische Familien in einer Krise finanziell viel verletzlicher als weiße Familien: Wer keine Reserven erwirtschaftet, kann sich keine ordentliche Krankenversicherung leisten. Wer keine Rücklagen hat, kann eine plötzliche Arbeitslosigkeit nicht durchstehen.
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