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„Wortewandel“: Migrationshintergrund

#1 von Sirius , 09.07.2020 17:29

„Wortewandel“: Migrationshintergrund

Der Begriff „Migrationshintergrund“ war mal in aller Munde, doch das hat sich geändert. Für manche klingt er heuchlerisch, denn Belgier oder Franzosen würden nie so beschrieben werden. Für andere verweist er auf ein positives Alleinstellungsmerkmal.
Das Statistische Bundesamt in Deutschland hat es klar und einfach definiert: „Eine Person hat dann einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren ist.“
Vor einigen Jahren hatte der Begriff Hochkonjunktur, galt vielen als politisch korrekt. Doch das ist heute anders. Gerade Menschen, die einen Migrationshintergrund haben, verwenden ihn seltener.

Für Konstantin ist das Wort „Migrationshintergrund“ zu sperrig und geradezu heuchlerisch:
„Mir geht’s einfach nur um Ehrlichkeit. Und um eine Eigenbeschreibung, die vielleicht zutreffend ist. ‚Mensch mit Migrationshintergrund‘ versucht ja eigentlich, einen bestimmten Kulturraum zu bezeichnen, meist ja Menschen aus dem Nahen Osten, und das soll irgendwie kaschiert werden, dass man eigentlich die meint. Ein Belgier ist jetzt natürlich nicht damit gemeint, also Expats. Und wahrscheinlich auch keine Italiener mehr. Obwohl die auch mal die ‚schlechten Ausländer‘ waren in Deutschland, das vergisst man hier immer ganz gerne: Italiener, Griechen, Jugoslawen waren die ‚schlechten Ausländer‘. Ich bin griechischstämmig.“
Für Aathithya ist das anders. Sie hat positive Assoziationen mit dem Begriff: 

„Meine Name ist Aathithya, ich habe Wurzeln in Sri Lanka, bin 24 Jahre alt und ich würde mich mit dem Begriff ‚Mensch mit Migrationshintergrund‘ schon identifizieren. Ich habe lange Zeit damit gehadert, weil das ein Andersstellungsmerkmal definitiv war oder ist. Inzwischen kann ich aber dieses Alleinstellungsmerkmal positiv sehen. Weil ich stolz auf das bin, was ich erfahren habe, auch was meine Eltern erfahren haben. Wir haben halt diesen Background.“

Weiterlesen:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/ser...ticle_id=479804


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Sirius
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