Tiertransporte: Eine Qual - mit amtlicher Genehmigung
Tiertransporte über lange Strecken und unter quälenden Bedingungen - die sollte es längst nicht mehr geben. Doch nach rbb-Recherchen genehmigten mehrere Veterinärämter solche Fahrten, Tierschützer erstatten Anzeige.
Von Kaveh Kooroshy, Stefanie Groth und Claudia Schön, RBB
Ausgemergelte Tiere, die tagelang in beengten Viehtransportern stehen und vor Durst brüllen. Vieh, das auf brutale Weise ohne Betäubung geschlachtet wird. Solche Verhältnisse prangern Tierschützer schon seit Jahren an.
Die EU hat reagiert und Schutzregeln erlassen. Und die deutschen Veterinärämter halten sich daran. Einige wenige allerdings gibt es, die trotz aller Kritik an den Transportbedingungen nach wie vor regelmäßig Exporte genehmigen - und die wegen ihrer Laissez-faire-Haltung ihre Landkreise zu Viehexport-Drehscheiben gemacht haben.
Erstmalig konnte ein Rechercheteam vom RBB und dem ARD-Mittagsmagazin einen Datensatz auswerten, der zeigt, welche Landkreise das sind. Die Recherchen belegen auch: Exporteure nutzen diese Schlupflöcher und bringen Rinder gezielt dorthin.
Neun der rund 400 Landkreise und Städte bundesweit waren für rund 97 Prozent aller Exporte in sogenannte "Tierschutz-Hochrisiko-Staaten" verantwortlich. In dreizehn dieser Länder wurden im Zeitraum von Januar 2019 bis Februar 2020 aus den Landkreisen insgesamt 33.440 Rinder verbracht.
Bei den Zielländern handelt es sich um Ägypten, Algerien, Aserbaidschan, Irak, Iran, Kasachstan, Libanon, Libyen, Marokko, Türkei, Tunesien, Turkmenistan und Usbekistan. In diesen Ländern und auf den Routen dahin drohen den Tieren regelmäßig Verstöße gegen das Tierwohl, so Experten.
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https://www.tagesschau.de/investigativ/m...sporte-107.html
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