Wie die Geldwäsche-Bekämpfung versagt
Ein Datenleak des US-Finanzministeriums offenbart gravierende Probleme bei der Bekämpfung von Geldwäsche. Namhafte Banken haben demnach Milliarden Euro für dubiose Kunden transferiert und dabei eigene Standards unterlaufen.
Von Petra Blum und Andreas Braun, WDR sowie Philipp Eckstein, Jan Strozyk und Benedikt Strunz, NDR
Banken aus aller Welt haben über Jahre hinweg Geschäfte mit hochriskanten Kunden abgewickelt, Anti-Geldwäsche-Vorkehrungen umgangen und damit Korruption und Kriminalität ermöglicht. Trotz strenger Anti-Geldwäscheregularien akzeptierten sie mutmaßliche Mafiosi, Millionenbetrüger und sanktionierte Oligarchen als Kunden und führten für diese Überweisungen in Milliardenhöhe aus. Gemeldet haben sie diese Vorgänge nur sehr zögerlich, in einigen Fällen mit jahrelanger Verspätung.
Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Recherche zahlreicher Medien-Partner, die unter dem Namen FinCEN Files veröffentlicht wird und die auf Tausenden Seiten geheimer Geldwäsche-Verdachtsmeldungen beruht. In Deutschland waren NDR, WDR, "Süddeutsche Zeitung" (SZ) und "Buzzfeed News" daran beteiligt. Die Recherche zeigt, wie einfach es offenbar für Geldwäscher, Drogenkartelle oder korrupte Politiker ist, Zugang zum internationalen Finanzmarkt zu erhalten.
Einige der weltgrößten Geldhäuser, darunter die Deutsche Bank, JP Morgan und die HSBC, haben demnach sogar weiterhin Profite mit zweifelhaften Kunden gemacht, nachdem sie in den USA bereits wegen Geldwäsche-Verstößen sanktioniert worden waren.
In zahlreichen Fällen unterliefen Banken dabei ihre eigenen Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche, etwa bei der Überprüfung von Neukunden. Obwohl sie dazu verpflichtet sind, konnten sie zum Beispiel häufig nicht klären, wem Gelder gehörten, die bei ihnen im Namen von Briefkastenfirmen angelegt worden waren.
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https://www.tagesschau.de/fincen-files-geldwaesche-101.html
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