Ab Kopenhagen
Kein Kaviar, kein´Kokosnuss,
Kein Obst noch Weinbergschnecken -
Am Tage, da ich reisen muss,
Da will mir nichts mehr schmecken.
Lebe wohl, du schönes Kopenhagen!
Wie ist das schlimm: Entbehrlich sein.
Was kümmert dich im Grunde mein
Schwarzes Herz und mein leerer Magen.
Der mein Gepäck zur Bahn gebracht,
Der Mann kennt keine Tränen.
Im Gegenteil: er grüßt und lacht
Vergnügt. So sind die Dänen.
Wie stets nach dreißig Tagen
Bricht eine neue Welt entzwei.
Mich hat ein Mädchen hier umgarnt,
Ein Wunderweib! - Vorbei! Vorbei!
Nun sitz ich still im Wagen.
Jedoch ich will nicht klagen.
Vor Taschendiebn wird gewarnt.
Lebe wohl, du schönes Kopenhagen.
Joachim Ringelnatz
Reset the World!
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