Deutsche Bahn
Viel Geld für Ex-Vorstände
Ein Papier aus dem Verkehrsministerium offenbart, was Bahn-Vorstände im Ruhestand verdienen: Im Durchschnitt 20 000 Euro pro Monat.
Schon vor der Corona-Krise hatte Deutschlands größter Staatskonzern ein ernstes Problem: leere Kassen. In der Corona-Krise verschärft sich die Misere derzeit noch. Die Verschuldung stieg zuletzt auf rekordverdächtige 28 Milliarden Euro, der Bund muss mit 5,5 Milliarden Euro an Hilfen einspringen. Auch die Mitarbeiter sollen helfen: Corona habe erhebliche Schäden verursacht, für die ein solidarischer Beitrag von allen gefragt sei, forderte der Bahn-Vorstand erst kürzlich von den eigenen Leuten.
Nun allerdings werden Zahlen bekannt, die vielen der gut 300 000 Bahn-Mitarbeitern die Sprache verschlagen und die Bereitschaft nicht gerade erhöhen dürfte, selbst den Gürtel enger zu schnallen. Denn eine aktuelle Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten und -Fraktionschefs Dietmar Bartsch macht klar, wie üppig Bezüge von Ex-Vorständen derzeit im Ruhestand ausfallen. Aus den Angaben, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen, lässt sich eine durchschnittliche Monatszahlung von gut 20 000 Euro errechnen.
Die Bahn selbst beziffert die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen für das Geschäftsjahr 2019 auf insgesamt 10,1 Millionen Euro. So steht es auch im Geschäftsbericht. Unter Verschluss blieb allerdings stets, auf wie viele Ex-Vorstände sich die Summe verteilt. In seinem Schreiben lüftet Staatssekretär Enak Ferlemann aus dem Bundesverkehrsministerium nun das Geheimnis. Die Summer fließt nach an 42 Bezieher - 26 Bahnvorstände und 16 Ex-Manager von Firmen, die etwa durch Übernahmen in der Bahn aufgegangen sind.
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