Feuchte Muse
Auch ein Poet hat seine Sorgen,
weil er Gedichte schreiben muss,
zwar klappt es heute, aber morgen
fehlt jeglicher Gefühlserguss.
Dann starrt er auf die leeren Blätter,
kratzt sich mal hinten oder vorn,
schiebt schließlich alles auf das Wetter
und trinkt zur Tröstung einen Korn.
Es nützt nicht viel, drum trinkt er weiter
und hofft auf gute Besserung,
so ganz allmählich wird er heiter
und siehe da, es kommt in Schwung.
Die Tinte spritzt, die Reime fließen
fast ganz von selbst auf das Papier,
die Muse lässt sich gern begießen,
dem Dichter macht es kaum Pläsier.
Denn später kriegt er Magendrücken,
der Schädel brummt, die Zunge brennt,
in seinen lichten Augenblicken
verflucht er Muse und Talent.
Oh Mensch, verzeihe dem Poeten
den Blödsinn, den er oft verfasst,
er muss sich manchmal einen löten
damit du deine Freude hast.
Elisabeth Finke
Reset the World!
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Wohl wahr! Und wenn man dann noch bedenkt, dass manch Leser das im Suff entstandene Geschreibsel auch nur im Suff ertragen kann... dann sollten sich Dichter und Leser lieber gleich in der Kneipe treffen
Oder, um es mit Tom Waits zu sagen: "The piano has been drinkin', not me."
LG, Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Ein flottes Gedicht über die Nöte der Dicher*innen, Sirius.
Wie immer danke fürs Raussuchen!
Leo
Schreiben macht schön.
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