"Lejla Kalamujić ist eine der wichtigsten Stimmen der jungen bosnischen Literatur. Ihr Erzählband „Nennt mich Esteban“ wagt sich an große Themen: Depression, Trauer und den Verlust einer Mutter. Erstaunlich, wie leicht und lebendig sich das liest.
„In meinem Leben gibt es keine Erinnerung an die Mutter. Sie ist nur eine Geschichte, die heilige Geschichte von der Schöpfung, vom intimen Urbeginn. Meine Altersgenossen bekamen vor dem Einschlafen Märchen zu hören, ich dagegen habe den Geschichten über sie gelauscht. Über ihren Tod sprach man leise“, schreibt die bosnische Autorin Lejla Kalamujić auf der ersten Seite ihres Erzählbands „Nennt mich Esteban“.
Im Alter von zwei Jahren verliert die Erzählerin, die ebenfalls Lejla heißt – die autofiktionale Protagonistin – ihre noch junge Mutter Snežana. Der Vater ist überfordert von dem Verlust und beginnt zu trinken. So ist er physisch anwesend, aber nicht involviert in das Leben seiner Tochter. Sie wächst bei ihren beiden Großelternpaaren im Bosnien der 1980er-Jahre auf. Eine liebevolle Konstellation, die durch den Krieg durchbrochen wird: Während die bosnisch-muslimischen Großeltern in Sarajevo bleiben, ziehen die serbischen auf das Land. Lejla lebt mal bei den einen, dann bei den anderen. Nach der Schule studiert sie in Sarajevo Philosophie und Literaturwissenschaft und lernt ihre Freundin Naida kennen..."
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