Philosophie der Pandemie
Warum wir die Coronakrise noch immer nicht begreifen
Die Coronakrise ist eine Naturkatastrophe – leider verstehen das noch immer viele nicht. Warum? Es liegt in der Natur des Menschen, sagt Philosophieprofessor Albert Newen.
Stürme, Erdbeben, Überflutungen, Tsunamis – Naturkatastrophen erleben wir Menschen immer wieder. Kaum jemand leugnet die Gefahr, die davon ausgeht. Auch die Corona-Pandemie ist eine solche Naturkatastrophe – und trotzdem gibt es die Leugner, Skeptiker und Verweigerer. Warum fällt es uns so schwer, das Phänomen angemessen zu begreifen und entsprechend zu handeln?
Das Sehen dominiert alle anderen Sinneswahrnehmungen: Mit den Augen erfahren wir sehr schnell sehr viel über unsere Außenwelt. Bei Gefahren verlassen wir uns besonders auf die Augen, weil wir sie besonders gut »kommen sehen« und darauf reagieren können. Gleichzeitig neigen wir dazu, Dinge zu ignorieren, die wir nicht sehen oder beispielsweise nicht riechen können. Das Coronavirus können wir nicht unmittelbar wahrnehmen. Deswegen sind wir immer wieder dazu geneigt, es zu vergessen. Manche leugnen es sogar.
Hinzu kommt, dass die meisten Menschen erst drastische Konsequenzen erfahren müssen, bevor sie etwas als Phänomen angemessen einschätzen: Nur vergleichsweise wenige Menschen sehen die Erkrankten in der Klinik leiden. Erst jetzt, in der zweiten Welle, kommt das Virus näher, und viele kennen jemanden im direkten Umfeld, der an Covid-19 erkrankt ist. So dringt die Pandemie langsam als echte Katastrophe in das gesellschaftliche Bewusstsein ein.
Weiterlesen:
https://www.spiegel.de/psychologie/coron...10-b7827badf598
Reset the World!
Beiträge: | 27.113 |
Registriert am: | 02.11.2015 |
Ein eigenes Forum erstellen |