Wie autoritäre Staaten ihre Gegner ausspähen
Weltweit sind offenbar Journalisten und Oppositionelle mit einer mächtigen Spionagesoftware ausgespäht worden. Das zeigt eine internationale Recherche. Eigentlich soll sie nur zur Verfolgung Krimineller und Terroristen genutzt werden.
Sie sind offenbar ins Visier von Geheimdiensten und Polizeibehörden rund um den Globus geraten: Hunderte Journalisten, Menschenrechtsaktivisten, Anwälte und Politiker, unter ihnen auch Staatspräsidenten. Ihre Mobiltelefone sollen ausgewählt worden sein, um sie mit einer Spionagesoftware zu überwachen. Das legen Recherchen eines internationalen Journalistenkonsortiums nahe, an dem auch NDR, WDR, "Süddeutsche Zeitung" und die Wochenzeitung "Zeit" beteiligt sind. Gemeinsam mit der Organisation Forbidden Stories und Amnesty International haben die Journalisten einen Datensatz von mehr als 50.000 Telefonnummern ausgewertet.
Es handelt sich dabei um eine Liste von potenziellen Ausspähzielen, die von Kunden der israelischen Firma NSO Group ausgewählt wurden. NSO gehört zu den führenden Herstellern kommerzieller Spionagesoftware. Das Unternehmen verkauft weltweit Produkte an Polizeibehörden, Geheimdienste und Armeen, mit denen Mobiltelefone umfassend ausspioniert werden können. Rund 60 Kunden in 40 Ländern hat die im Jahr 2010 gegründete Firma, die mittlerweile mehr als eine Milliarde Euro wert sein soll, nach eigenen Angaben.
Das bekannteste Produkt von NSO ist "Pegasus", ein Trojaner, mit dem unbemerkt iPhones und Android-Smartphones infiziert und mühelos Telefonate, SMS, E-Mails und sogar verschlüsselte Chats überwacht werden können. Mit der Software, die als eine der leistungsfähigsten Spionageprogramme auf dem kommerziellen Markt gilt, können sogar die Kamera und das Mikrofon eines Geräts unbemerkt eingeschaltet werden.
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https://www.tagesschau.de/investigativ/n...rojekt-101.html
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