Auskunfteien sammelten jahrelang Millionen Handy-Vertragsdaten
Firmen wie die Schufa und Crif Bürgel haben massenhaft Daten ohne Einwilligung der Verbraucher gespeichert. Datenschützer halten das für nicht rechtens, Verbraucherschützer fordern die Löschung der Daten.
Einen Mobilfunkvertrag abzuschließen, das geht heutzutage schnell. Einige lassen sich noch im Geschäft dazu hinreißen, andere zucken bei der Rabattaktion im Internet. Ein Klick hier, ein Häkchen da. Millionen von Menschen in Deutschland dürften einen solchen Vertrag in den vergangenen Jahren abgeschlossen haben. Was viele Menschen nicht wussten: Deutsche Auskunfteien wie die Schufa oder Crif Bürgel haben die Vertragsdaten ebenfalls gespeichert.
Nach Recherchen von NDR und Süddeutscher Zeitung haben die Auskunfteien diese Daten seit 2018 allerdings gesammelt, ohne eine Einwilligung der Verbraucher einzuholen. Betroffen können damit alle deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher sein, die in den vergangen vier Jahren einen Mobilfunkvertrag abgeschlossen haben. Auch viele, mutmaßlich Millionen unbescholtene Bürger, die ihre Rechnung bezahlt haben, sind damit sehr wahrscheinlich in den Datenbanken der Auskunfteien gelandet. Datenschützer halten das für "unzulässig".
Einige deutsche Auskunfteien ließen die Daten nicht nur speichern, sondern auch in sogenannte Scores einfließen. Solche Scores spielen in Deutschland jedes Jahr bei Hunderttausenden Entscheidungen eine Rolle. Kriege ich einen Vertrag? Oder kann ich hier etwas auf Rechnung kaufen? Wer diese Informationen tatsächlich zum Scoring verwendet hat, darüber schweigen die angefragten Auskunfteien. Lediglich die Auskunftei Infoscore Consumer Data sagt, sie habe solche Daten nicht gespeichert. Konkurrent Crif Bürgel betonte, man nutze Handyvertragsdaten nicht zur Bonitätsbeurteilung.
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/a...chutz-1.5477171
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