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Worüber man beim Weihnachtsessen besser nicht spricht

#1 von Sirius , 24.12.2021 12:41

Worüber man beim Weihnachtsessen besser nicht spricht

So langsam steht die Gästeliste für die Weihnachtstage, das Menü ebenso, der Kühlschrank ist voll. Aber da ist diese nagende Sorge, wie man die Konversation bei Gans und Rotkohl nur am Laufen halten soll. Nichts leichter als das.
Von kaum einem Fest haben wir so klare Vorstellungen wie von Weihnachten. Wie der Baum auszusehen hat, was es zu essen gibt, wie die Stimmung sein soll - das ist für viele nicht verhandelbar. Und niemand will Stress oder gar Streit an der Weihnachtstafel.
Das ist aber sehr viel leichter gesagt, als getan, denn oft treffen an diesem Tag oder an einem der Weihnachtstage eben jene hohen Erwartungen auf die liebe Verwandtschaft. Das tagelange Aufeinanderhocken bei meist gar nicht so gutem Wetter, das viele Essen und ein gewisser Alkoholspiegel tun ein Übriges. Und auch wenn die Erzählungen von eskalierten Weihnachtszusammenkünften oft Teil der Familienlegenden sind, entfalten sie erst Jahre nach dem Eklat die Wirkung von gut erzählten Geschichten.

Wenn die Weihnachtsgans auf dem Tisch kalt wird, weil Geschwister türenknallend das Weihnachtzimmer verlassen oder die Schwiegermutter an einer überstürzten Abreise gehindert werden muss, ist das weit weniger amüsant. Aber so wie der Karpfen bestellt und der Grünkohl vorgekocht ist, die Vorräte an zuckerhaltigen Getränken für die Kinder und Wein für die Erwachsenen aufgestockt wurden, so kann man sich ja durchaus Gedanken über die Gesprächsthemenwahl unterm Baum machen. Dann kann man im Zweifelsfall lenkend eingreifen und den Weihnachtsfrieden retten.
Doch welche Themen bergen Konfliktpotenzial? Früher hätte die Standardantwort gelautet: Geld und Religion. Niemand wollte diskutieren, warum man auch nach der dritten Gehaltserhöhung knietief im Dispo steht, obwohl alle anderen das prima hinbekommen mit dem Sparen. Und auch auf die süffisanten Bemerkungen der katholischen Verwandtschaft zu ihrer Ansicht nach recht kargen evangelischen Weihnachtsgottesdienst konnte man gern verzichten.

Viel geändert hat sich daran nicht, wobei es Interpretationsspielraum gibt. Beim Thema Geld soll es Menschen geben, die den Austausch über empfehlenswerte ETFs oder Grundstückspreise durchaus zu schätzen wissen. Es kommt also auf die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an dem Weihnachtsessen an. In einer Runde von Investmentbankern mag Geld ein wenig aufregendes, dafür aber sehr anregendes Thema sein. Religion bleibt heikel, obwohl sie inzwischen den meisten Menschen herzlich egal sein dürfte. Aber ganz genau weiß man das nie. Und wer zu Religion nichts sagt, sollte auch Politik meiden.

Das könnte wirklich schwierig werden, aber es ist wirklich besser. Niemand möchte im Lichterschein der Kerzen die Corona-Maßnahmen der scheidenden oder kommenden Bundesregierung diskutieren. Zumal es von dort auch nur noch eine Zimtsternbreite zu allen anderen Corona-Themen ist. Vielleicht hat man sich mühsam auf 3G verständigt, da will man jetzt nicht die 2021er-Gretchen-Frage stellen müssen: Geimpft oder nicht geimpft, das ist ja dann die Frage. Möglicherweise hilft Ihnen die Corona-Politik, egal wie Sie zu ihr stehen, bei der Vorbereitung. Denn so können Sie dem ungeimpften Onkel mitteilen, dass er - leider - nicht kommen darf.

Weiterlesen:

https://www.n-tv.de/leben/Worueber-man-b...le22975302.html


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Sirius
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