Könnte man das als Ballade bezeichnen? Ich meine ja nur, weil es doch aus in die Länge gezogene Zeilen besteht.
Er lebte und träumte und schrieb darüber Gedichte und Lieder.
Er war bloß ein Kind, welches trotzig 72 Jahre lang schmollte.
Die Elefanten der Zeit trampelten seine rosa Brillen tückisch nieder.
Er will immer noch nicht wissen, was er schon damals nicht wissen wollte.
Da ist nämlich nichts Gutes, das ausgerechnet auf ihn gewartet hatte.
Kein Gott, keine Fahne, kein Wissen, doch jede Menge globaler Wahn.
Es malte sich ein Leben gedämpft, lethargisch, - Sfumato wie in Watte,
und überließ den Idioten kampflos die hart umkämpfte Kampfbahn.
Für ihn gibt es sowas nicht: Pah! Die selbsternannten „Guten“!
Es gibt nur die Bösen, und die kämpfen inbrünstig gegeneinander,
wegen den Resten von animalischem Erbe, muss er wohl vermuten.
Hauptsache aber ist, er kommt deswegen nicht völlig durcheinander:
Heilig sind ihm Milch, Schokolade und Steaks für das Schlaraffenland.
Und das Leben selbst. Natürlich! Völlig klar! Besonders sein persönliches.
Dessen ungeachtet versickert in seiner Lebensuhr ungefragt der Sand...
Er hält sich dennoch für exklusiv, ein Unikat, halt etwas ganz Besonderes.
Was die Leute zum Toben motiviert? Er will’s echt nicht wissen:
„Oh ihr Götter, hört nur, wie und was ich heimlich still beklage!“
Er findet Brüllaffen auf der Straße und im Netz voll beschissen,
und ist sich zum Kampf gegen Dummheit einfach nur zu schade.
So lasset ihn a cappella die weltumspannende Ignoranz besingen:
Sie allein garantiert einen chronisch-ungetrübten Seelenfrieden.
Sei ihm gegönnt. Möge ihm das Zwo-Null-Zwo-Zwo auch gelingen.
Glück und Bargeld wünscht er Euch allen, - natürlich nur den Lieben.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Sagen wir, es ist eine Ballade in einem Gedicht, das du über dich selbst geschrieben hast. Und für uns fällt ja immerhin auch etwas Glück und Bargeld ab – zumindest als Wunsch, wenn man ihm dann glauben darf, dass du uns tatsächlich etwas überlassen möchtest.
Du hast sozusagen das, was du sonst immer in deinen Kurzgeschichten erwähnst, einfach mal als Gedicht geschrieben, und das ist dir gut gelungen. Und mit dem Titel hast du vermutlich auch recht.
So kann ich nur sagen: Alles was du dir wünschst, wünsche ich dir auch und das vielleicht nicht alles anders, aber vieles besser wird. Für uns alle.
Komm gut ins neue Jahr, Karl-Ludwig! Und danke für all deine Texte!
Sirius
Reset the World!
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Dein Titel hat etwas unbestechlich Wirkliches.
Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht noch verrückter wird, das nächste Jahr.
Aber deiner Kreativität kann die Zeit nichts anhaben, Karle.
Und ja - du bist ein Unikat!
Alles Gute dir,
Jonny
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