Corona: Den Lehrerverbänden sind die Kinder egal
Angeblich wollen sie in dieser Pandemie Kinder „schützen“. Tatsächlich aber schüren Lehrerverbände wie die GEW Panik und reden Schulschließungen das Wort. Die aber sind für viele junge Menschen wirklich gefährlich
Wenn Heinz-Peter Meidinger auf den Fernsehbildschirmen auftaucht – und das ist seit Beginn der Pandemie gefühlt täglich der Fall –, dann wissen die Zuschauenden schon vor dem ersten Satz, was gleich kommt. Der medial einflussreiche Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands repräsentiert für das Bildungswesen das, was Karl Lauterbach und Lothar Wieler für die Entwicklung der Inzidenzen sind: Täglich grüßt das Murmeltier, die Aussichten sind düster. „Mehr Schulen werden dicht machen müssen“, fürchtete Meidinger zuletzt, wegen der Omikron-Welle sei „Normalität in weite Ferne gerückt“. Der pensionierte Pädagoge, bis Juli 2020 war er Direktor eines Gymnasiums im niederbayerischen Deggendorf, trägt in ihm kritisch gesinnten Kreisen den spöttischen Spitznamen „Unke“.
Seine dunklen Prognosen untermauert er mit ständigen Appellen an die gesamtgesellschaftliche Solidarität, de facto jedoch bedient er ausschließlich die eigene Klientel. Dafür stehen Sätze wie dieser: „Wenn wir die Kontakte herunterfahren müssen, können die Schulen nicht außen vor bleiben.“ Meidinger agiert, überspitzt formuliert, als Lautsprecher einer Berufsvereinigung, die den Arbeitsplatz ihrer Mitglieder am liebsten verschlossen sieht.
Damit steht er nicht allein. Sein Kollege Udo Beckmann, Chef des Verbands Bildung und Erziehung, der die Lehrkräfte im Deutschen Beamtenbund organisiert, verlautbart ganz ähnliche Stellungnahmen. Selbstverständlich ist der konservative Deutsche Philologen-Verband Teil des Panik-Orchesters, und leider stimmt auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ein. Bei der progressiv orientierten GEW könnte man anderes erwarten – mehr Sensibilität für die sozialen und psychologischen Folgen der Pandemie-Bekämpfung. Die Suizidversuche unter Kindern und Jugendlichen sind nach einer Untersuchung des Universitätsklinikums Essen während der Corona-Krise deutlich gestiegen. Der Nachwuchs aus benachteiligten Familien wurde bei der Bildung weiter abgehängt, unter geflüchteten Kindern sind Rückschritte beim Erlernen der deutschen Sprache nachweisbar. Zu enge Wohnungen bieten kaum Platz für Homeschooling, gelernt wird dann am Küchentisch. Die Eltern können meist nicht helfen, für einen erfolgreichen Digitalunterricht fehlen schon die technischen Voraussetzungen wie Internetanschluss oder Drucker. Meist gibt es nur Handys.
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