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Stewart O´Nan: "Ocean State"

#1 von Sirius , 31.03.2022 15:58

Stewart O´Nan: "Ocean State"

Das Glück der Anderen ist auch nicht immer so wahr: Stewart O’Nans spannungsgeladener Prekariatsroman „Ocean State“. 
FRANZISKA WOLFFHEIM

Die Tragödie ist unausweichlich. Gleich zu Beginn des neuen Romans von Stewart O’ Nan wird das Drama vorweggenommen. Angel, eine Highschool-Schülerin, tötet ihre Mitschülerin Birdy. Beide waren in denselben Jungen verliebt, Myles. Angel, erzählt später ihre Mutter Carol, „habe nicht gewusst, was sie tat“. Ist das eine Entschuldigung? Ist die Liebe ein Fluch, der die Menschen willenlos und strafunmündig macht?
Sind alle, die in das Beziehungsdrama verwickelt sind, letztlich Opfer? Der Roman gibt keine Antworten darauf und will das auch gar nicht. ("Ocean State". Aus dem Englischen von Thomas Gunkel. Rowohlt Verlag, Hamburg 2022.
256 Seiten, 24 €.)

Stewart O'Nan, 1961 geboren, Autor von inzwischen knapp 20 Romanen, knüpft mit diesem neuen Buch an sein viel gelobtes, beklemmendes Debüt „Engel im Schnee“ aus den mittleren neunziger Jahren an, das in einer Kleinstadt spielt. Auch hier wird eine Frau zum Mordopfer, eine alleinerziehende Mutter, die das Talent hat, ihr Lebensglück immer wieder zu ruinieren.

Das Besondere an O'Nans Büchern ist die Erzählhaltung. Der Amerikaner ist ein feinfühliger Beobachter, der sich nicht über seine Figuren erhebt, sondern sich mit kluger Empathie in sie hinein versetzt, ohne die Distanz zu verlieren. „Ocean State“ ist ein meisterhafter psychologischer Krimi, dessen düsterem Setting man nicht entkommt.
Angesiedelt ist er im Jahr 2009 in der schäbigen Arbeiterstadt Westerly in Rhode Island, dem kleinsten US-Bundesstaat. Bei der Mordgeschichte geht es weniger darum, was genau geschehen ist, sondern warum es geschehen ist.
Stewart O' Nan stellt vier Frauen in den Mittelpunkt, die Männer – in der Regel Hohlköpfe, Versager, Alkoholiker – bleiben eher blass. Viele von ihnen stehen am Rande der Gesellschaft, der amerikanische Traum ist für sie so irreal wie eine Reise zum Mars.

Weiterlesen:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/stewa...e/28202824.html


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Sirius
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