"Auch wenn die Hauptfigur in Joachim B. Schmidts neuem Roman Wilhellm Tell heißt, erinnert ansonsten wenig an das große Werk von Friedrich Schiller. Joachim B. Schmidt erzählt hier eine ganz neue und eigene Version des Klassikers.
Der Familienvater Wilhelm Tell ist ein Eigenbrötler, der mit niemanden so wirklich etwas zu tun haben will. Er hofft auf genug Essen, will jagen gehen, eine Kuh verkaufen, aber mehr eigentlich nicht.
Als Wilhelm Tell sich weigert, auf dem Marktplatz den Gessler-Hut zu grüßen, der als Symbol des Habsburger Königs gilt, bekommt er Probleme.
Was sagt Buchkritiker Denis Scheck?
In "Tell" erzählt Joachim B. Schmidt multiperspektivisch - und das ist wirklich das Geniale an diesem Roman. Als Leser lernen wir circa 20 Figuren kennen und aus deren Innenperspektive erfahren wir vom weiteren Verlauf der Geschichte.
Es gibt 100 kurze Sequenzen und darin kommt Wilhelm Tell genauso wie sein Sohn zu Wort, aber auch der Dorfpfarrer, die Bauern, Soldaten, der Gessler und auch einige Frauenfiguren. Und die dürfen bei Joachim B. Schmidt anders als bei Schiller nicht nur reden, sondern auch handeln.
Der Roman liest sich wahnsinnig spannend, so spannend wie ein Thriller. Schüler und Schülerinnen werden wahrscheinlich in die Hände klatschen, wenn ihnen der klassische Text von Schiller ersparrt bleibt und sie stattdessen Joachim B. Schmidts Version von Wilhelm Tell lesen dürfen.
Für wen ist das Buch?
Für alle, die Lust auf eine spannende Lektüre haben und sich davon überzeugen lassen wollen, dass "Wilhelm Tell" als Thriller funktionieren kann."
https://www1.wdr.de/radio/wdr2/themen/le...t-tell-100.html
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