Joachim Meyerhoff: Man kann auch in die Höhe fallen
Joachim Meyerhoff hat mit "Man kann auch in die Höhe fallen" einen anrührenden, in Teilen herzzerreißend schönen Roman über seine Mutter geschrieben. Ernst und Komik liegen dabei wie immer dicht nebeneinander.
Um Krisen geht es fast immer bei Joachim Meyerhoff, und diese hat es wirklich in sich:
Mit Mitte fünfzig zog ich für mehrere Wochen zu meiner Mutter aufs Land nach SH (...) Ich redete mir ein, sie bedürfe dringend meines Beistands, dabei war sie kerngesund, offensiv vital, sah mit ihren sechsundachtzig Jahren fantastisch aus und kam bestens allein zurecht. Ich hingegen war derjenige, der nicht mehr klarkam und dem viele Fäden gerissen waren.
In Berlin, nach Wien der neue Lebensmittelpunkt, ist Meyerhoff nicht wirklich angekommen. Außerdem hat er mit den Nachwirkungen des Schlaganfalls vor einigen Jahren zu kämpfen und fühlt sich antriebslos und leer; auch das Schreiben will nicht mehr gelingen. Der Alltag wird zur Strapaze. Deshalb flieht er zu seiner Mutter, die im Gegensatz zu ihm mitten im Leben steht. "Mutter isst", "Mutter taucht", "Mutter heilt" sind die ersten Kapitel überschrieben.
"Meine Mutter hat das gelesen, und ich war sehr aufgeregt, habe sie dann angerufen", erzählt Meyerhoff. "Und dann hat sie den schönen Satz gesagt: 'Ich wusste gar nicht, dass ich so eine wilde Hummel bin.' Ich bin ihr sehr dankbar. Mich hat das sehr bereichert, diesen Text zu schreiben. Weil ich mich in den Geschichten, im Schreiben an diese Lebendigkeit andocke wie so eine Mistel.
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https://www.ndr.de/kultur/buch/buchdesmo...yerhoff220.html
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