Liebe Gemeinde, gemeine Bande, äh, gemeinsame Bande verknüpfen uns hier, heute und immerdar.
Es wird mein Auftrag sein, Euch ein wenig die Welt zu erklären, aus der Sicht einer Special One, wobei die Dialogform vorherrschen wird.
Haben sich doch die Schönen und Reichen darum gerissen, mit mir zu parlieren.
Die Kolumne wird täglich erscheinen, es sei denn, Eure Special One hat gerade keine Lust.
Diese kleine Extravaganz wurde mir von der Leitung des Unternehmens zugesichert.
Nun denn, lassen wir der Erklärung Taten folgen und beenden den unerträglichen Spannungszustand.
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Sandkasten, ein Gespräch zwischen BABS the Special One ( BtSO ) und Herrn Cornelius Rammelkammer ( CR ) Mehrheitsaktionär der GOBI & SAHARA A.G.
BtSO: Ich habe heute Herrn Cornelius Rammelkammer am Mikrofon.
Herr Rammelkammer, Ihre Firma, die GOBI & SAHARA A.G. besitzt seit 1763 das weltweite Monopol für die Herstellung von Sandkästen.
CR: Bereits seit 1762, wenn ich Sie dahingehend berichtigen darf.
BtSO: Okay, also seit 1762. Erklären Sie uns doch bitte, wie das alles mal anfing.
CR: Mein Vorfahr Notker Katzenschläger hatte anno 1762 die Idee, für die damaligen Kleinkriminellen ein Refugium zu errichten, in dem sie Tauschhandel mit Spielzeug und Windelgerüchen betreiben konnten.
BtSO: Wie, Kleinkriminellen?
CR: Wir haben es bis heute beibehalten, nicht von Kindern zu reden, sondern von Kleinkriminellen. Für diese Klientel bauen wir in fast unveränderter Bauweise unser bewährtes Produkt.
BtSO: Also schon damals wurden Bretter, Sand, Hundescheiße und Ameisen benötigt?
CR: Geringfügige Änderungen fanden natürlich statt. In den Anfangsjahren war der Anteil von Hunde- und Katzenscheiße ziemlich gleich, heutzutage hat sich aber Hundescheiße gegenüber Katzenscheiße mit gut 92 Prozent durchgesetzt. Auch der Sandanteil wurde erhöht, was sich aber in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts als ein klein wenig problematisch erwies.
BtSO: Inwiefern problematisch?
CR: 1982 ertrank ein 4-jähriger Kleinkrimineller im französischen St. Elizier-de-Mont-Falcon in einem unserer Produkte und konnte erst nach drei Tagen tot geborgen werden. Darauf hin wurden unsere Produkte als „ gefährlich“ eingestuft.
BtSO: Was massive Umsatzeinbußen zur Folge hatte?
CR: Nein, das konnten wir abfedern, indem wir sofort reagierten. Wir lieferten umgehend Schwimmreifen an alle Betreiber, was sich als die richtige Maßnahme erwies. Ein derartiger Vorfall ist nicht mehr vorgekommen.
BtSO: Nun haben wir kürzlich gehört, dass Sie Ausfuhrgenehmigungen der Bundesregierung bei Lieferung in Staaten mit Kriegshandlungen benötigen. Wie stehen Sie dazu?
CR: Wir waren darüber erstaunt, bis uns nachrichtendienstliche Unterlagen zur Einsicht vorgelegt wurden.
BtSO: Jetzt bin ich natürlich gespannt, was dort zu Tage trat.
CR: Sie können sicher unser Entsetzen nachempfinden, als wir erfahren mussten, dass fast alle von uns belieferten Staaten einen Teil der gelieferten Produkte für ihre militärischen Ressorts abzweigten, um darin ihre verwerflichen militärischen Sandkastenspiele zu betreiben.
BtSO: Und wie wollen Sie nun Ihre Sandkästen für die militärischen Strategen unintereesant machen?
CR: Auch wir beschäftigen in unserer Entwicklungsabteilung Strategen, die sofort das Problem erkannten und für sofortige Abhilfe sorgten.
BtSO: Na da bin ich jetzt aber gespannt, was dabei heraus gekommen ist.
CR: Sie besannen sich auf Notker Katzenschläger, ersetzten den Sand durch Katzenscheiße, die wiederum mit Essensresten durchsetzt wurde. Somit ist es nunmehr unmöglich, dass Militärs ihre verwerflichen Sandkastenspiele in unseren Produkten fortführen können.
BtSO: Herr Rammelkammer, ich bedanke mich für das Interview.
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