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Das heilige Miteinander

#1 von Karl Ludwig , 18.11.2019 07:58

Es geht mir schlichtweg auf den Restgeist, wenn in jedem, von pickeligen Referendaren (Offensichtlich Pädagogen) erstellten Manuskript, das soziale Miteinander beschworen wird. Die Politiker lesen dann laut etwas ähnlich Klingendes vom Blatt ab:

„Dieser Spielplatz möge ein Ort der Begegnungen und Austausch von Kulturen sein. Hier wird großer Wert auf das soziale Miteinander der kreischenden Blagen gelegt, die in Wirklichkeit nur deswegen hier spielen, damit sich die Restfamilie zu Hause etwas erholen darf. Dadurch werden die sozialen Kompetenzen gefördert. Dies geschieht sowohl auf der Rutsche als auch im Sandkasten, und natürlich durch zusätzliche Angebote wie schamverletzende Dunkelonkels und Junkies. Dadurch werden Vorurteile abgebaut und Toleranz erlernt. Die Brut soll sich in Verhaltensweisen und Strategien üben, die sie befähigt, mit Offenheit, Toleranz und Empathie anderen zu begegnen, eigene Interessen wahrzunehmen, aber auch bereit zu sein, Interessen ihrer verachtenswerten Gegner zu akzeptieren und Kompromisse einzugehen (also nur ein bisschen Nachtreten). Sie sollen die Fähigkeit zu Kommunikation, zu kritischer Reflexion und Distanz erwerben und damit Ich-Stärke auch gegen Ansprüche von außen beweisen können.“

Geht’s noch? Aber ja!

Dieser Spielplatz bietet die Voraussetzungen für lebensnahes spielerisches Lernen. Dazu gehören Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Teamfähigkeit und Pfefferspray. Wir fordern, dass die Kleinen Racker Regeln einhalten und dass sie entsprechend ihren persönlichen Fähigkeiten aktiv mitspielen. Zur Vorbereitung auf Kindergarten oder Hilfsschule (Er kann gut mit anderen, nur das mit dem einen, einzigen, eigenen Gedanken bekommt er nicht hin) vermitteln wir eine breite und vertiefte Alltagserfahrung und ermöglichen individuelle Schwerpunktbildung. Die Mädels und Jungs müssen unbedingt mündige Staatsbürger werden und sie erhalten hier die Freiräume, um sich zu erproben. Sie sollen an der Wippe mitwirken und das Spielplatzleben gemeinsam gestalten. Auch Tierliebe mögen sie entwickeln angesichts der dekorativen Hundekakkapfuis neben ihren Förmchen.

WOW! Im wahrsten Sinne des Wortes. (Wau gelesen)

Diese Seligsprechung von Rottung-vulgaris, bloß um den Individualismus zu vergessen, diese Kuscheldenke und -fühle, … irgendwie verdammt klebrig …

War es nicht mal so, dass der Individualismus als Voraussetzung galt, eigene Gedanken zu entwickeln, falls man dazu neigt? Wächst die Gruppenintelligenz nicht proportional negativ im Quadrat zur Anzahl der Teilnehmer? Integrität, Souveränität, Selbstkontrolle, etc. als Massenerfahrung?

Wenn das Rudeltier in uns seinen Schwarm findet – ist das wirklich gut? Kleinster gemeinsamer Nenner durch Ignorieren aller Abweichungen? Ist die Erkenntnis etwa eine Gruppenerfahrung? Kommen Aha-Effekte denn zum Pulk der Kuschelsüchtigen?

Nein! Das ist nur ein alter Trick in neuem Gewand. Wartet nur, bis ich den Zuständigen gefunden habe. Homogene Gruppen haben homogene Überzeugungen – alles was diesen widersprechen könnte wird negiert: 'Außenseiter, Einzelgänger, hält sich wohl für was Besseres, ist eine Gefahr für den Verein!'

Wenn Begriffe wie Vaterland, Ehre, Gott oder Muttis Apfelkuchen nicht mehr genügen um Leute zu motivieren andere Leute zu massakrieren, denen sie noch nicht einmal vorgestellt wurden, dann muss es eben „Für das Zusammensein!“ tun. („Aber ohne den da.“)

Gruppendynamische Prozesse haben die fatale Angewohnheit, Nichtteilnehmer verantwortlich zu machen, wenn die erhofften Ergebnisse ausbleiben.

Einspruch!

Nur durch andere Menschen, werden wir selber Mensch! Ein Axiom. Leider.

Da seht ihr mal, was passieren kann, wenn jemand versucht ist, eigenständige Überlegungen in Worte zu fassen, wobei der Begriff „eigenständig“ einer gewissen Interpretationsfreiheit unterliegt.

Wegen Determinismus und so. Obwohl ich doch so enorm quantenhaftig bin, falls damit meine Füße gemeint sein sollten.

Mir reichts! Oîda ouk eidōs! (Nicht nachschlagen, habe ich schon: 'Ich weiß, dass ich nicht weiß')


Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!

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zuletzt bearbeitet 18.11.2019 | Top

RE: Das heilige Miteinander

#2 von Sirius , 18.11.2019 19:16

Das Thema geistert gerade hier durch die Tageszeitungen. Was jetzt daran sozial und pädagogisch sein soll,wenn Kinder sich mit fremden Erwachsenen balgen, verstehe ich nicht. Fremde Erwachsene könnten sich doch mit Löwen im Freigehege balgen, das fände ich sinnvoll. Vor allem jene, denen so etwas einfällt.
Demnächst heißt es noch, Männer sollten mit Frauen Sex haben, wenn die Mutti nicht dabei ist, das wäre ja noch schöner!
Du hast die Idioten satirisch sehr schön auseinandergenommen, obwohl balgen oder verprügeln wäre auch nicht schlecht und würde ja das soziale Miteinander fördern. Und man braucht keine Kinder! Ausgerechnet im Land der Kinderschänder so eine Idee zu haben, ist schon abartig.
Großartig gemacht, Karl-Ludwig!

Sirius


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