Heilige Drogen
Mit Timothy Leary an die Grenzen des Bewusstseins gehen: T. C. Boyles rasant erzählter Roman „Das Licht“.
GERRIT BARTELS
Es dürfte nur ein Zufall sein, dass hierzulande fast zeitgleich zwei Bücher aus den USA veröffentlicht werden, die sich mit psychotropen Substanzen beschäftigen, mit bewusstseins- und wahrnehmungsverändernden Rauschmitteln wie LSD und Psilocybin: nämlich Michael Pollans Studie „Verändere dein Bewusstsein“ (Verlag Antje Kunstmann, übersetzt von Thomas Gunkel, 450 Seiten, 26 €) und der neue Roman von T. C. Boyle, „Das Licht“.
Während der erfolgreiche Sachbuchautor und Journalistikprofessor Pollan nicht allein die Entdeckungs- und Wirkgeschichte dieser Substanzen erzählt, sondern insbesondere auch, wie Ärzte und Wissenschaftler seit einigen Jahren wieder versuchen, diese als palliative Begleitmedikation oder als Therapeutikum für verschiedene Erkrankungen von Krebs über Alkoholismus bis zu Depressionen nutzbar zu machen, steht in Boyles Roman einer ihrer damals glühendsten Verfechter im Zentrum des Geschehens: der LSD-Guru Timothy Leary. Das allerdings nur zu der Zeit, da sein Stern gerade aufgegangen und schon wieder im Begriff war, zu verlöschen: den Jahren 1962 bis 1964.
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https://www.tagesspiegel.de/kultur/das-l...n/23941702.html
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