Sehnsüchtige Melodie
Stefan Zweig
Wie eine windgewiegte Blüte
So ist mein Herz der Unrast voll
Und sehnt sich sehr nach Frauengüte,
Die seinen Schmerz verklären soll.
Nach Händen, die wie Lilien leuchten
Und kühl wie goldne Schalen sind,
In die das Leid mit tränenfeuchten
Verbangten Tropfen niederrinnt.
Es träumt von einer Dämmerstunde,
Da Büßernot in Worten brennt,
Und träumt von einem milden Munde,
Der nur das Wort Vergebung kennt.
Wie eine windgewiegte Blüte
So ist mein Herz der Unrast voll
Und sehnt sich sehr nach Frauengüte,
Die seinen Schmerz verklären soll.
Mein Herz träumt von den sanften Frauen,
Wie Fremde von der fernen Stadt,
Weil es viel Schweres zu vertrauen,
Viel Sünden zu verkünden hat.
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