Wie Melodien zieht es
Wie Melodien zieht es
Mir leise durch den Sinn,
Wie Frühlingsblumen blüht es,
Und schwebt wie Duft dahin.
Doch kommt das Wort und fasst es
Und führt es vor das Aug',
Wie Nebelgrau erblasst es
Und schwindet wie ein Hauch.
Und dennoch ruht im Reime
Verborgen wohl ein Duft,
Den mild aus stillem Keime
Ein feuchtes Auge ruft.
Anmerkung: Opus 105 Nr. 1: Fünf Lieder für eine tiefere Stimme mit Begleitung des Pianoforte von Johannes Brahms.
Klaus Groth
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