VETTERNWIRTSCHAFT UND DRU0CK
Hinweise gegen Hamburg-Chefin des NDR verdichten sich
Es gibt weitere Hinweise darauf, dass Sabine Rossbach ihr Amt als Chefin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg missbraucht hat. Mitarbeiter proben nun den Aufstand und fordern in einem Brief an den Intendanten Rossbachs Ablösung.
Die Krise im Norddeutschen Rundfunk spitzt sich zu. Mitarbeiter des NDR-Landesfunkhauses in Hamburg haben dem Intendanten Joachim Knuth einen Brief geschrieben, in dem es heißt, sie könnten sich „eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Sabine Rossbach nicht mehr vorstellen“. Rossbach ist Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg. Ihr werden Vetternwirtschaft und ein absolutistischer Führungsstil vorgeworfen. Die Mitarbeiter schreiben von einem „Klima der Angst“.
Die Vorwürfe wegen Vetternwirtschaft seien „schwerwiegend“, heißt es in dem Brief, den das NDR-Rechercheteam auf Twitter veröffentlich hat. Auch sei die Redaktion nicht frei in ihren Entscheidungen über umstrittene Themen im Regionalmagazin „Hamburg Journal“ gewesen. Viele Kollegen berichteten glaubwürdig „von weiteren Beiträgen, die auf Wunsch von Sabine Rossbach veröffentlicht wurden, ohne dass die Redaktion dies für begründet hielt“. „Konstruktive Kritik und Diskussionen auf Augenhöhe“ habe es kaum gegeben. Die Mitarbeiter bitten den Intendanten um ein Gespräch.
Sabine Rossbach steht in der Kritik, weil sie ihren Posten als NDR-Funkhauschefin für Vetternwirtschaft ausgenutzt haben soll. Ihre ältere Tochter Anna Hesse konnte als Inhaberin einer PR-Agentur jahrelang ihre Kunden in NDR-Programmen platzieren. Die jüngere Tochter bekam eine Festanstellung im Sender. Rossbach hat die Vorwürfe in einer schriftlichen Stellungnahme zurückgewiesen.
NDR-Reporter hatten zuvor berichtet, dass der Verdacht der Vetternwirtschaft der Geschäftsleitung des Senders seit mindestens fünf Jahren bekannt gewesen sei. Demnach wendete sich die „Hamburger Morgenpost“ im Juli 2017 mit einer entsprechenden Anfrage an die Pressestelle: Mitarbeiter des NDR berichteten von einem „herrischen Führungsstil“ Rossbachs und einem „Regime des Schreckens“, was es damit auf sich habe? Der NDR habe damals geantwortet, „nicht konkretisierte anonyme Vorwürfe“ kommentiere er nicht.
Die „Hamburger Morgenpost“ schrieb dem NDR ebenfalls, Mitarbeiter sagten, „Frau Rossbach verlange auffällig oft, dass über bestimmte Firmen oder Personen berichtet wird, die gleichzeitig Kunden der Tochter von Sabine Rossbach sind“. Der NDR habe den Vorgang anschließend „offenbar auf sich beruhen“ lassen. Auf Nachfrage habe der NDR jetzt mitgeteilt, die persönliche Verbindung zwischen Rossbach und der PR-Agentur ihrer Tochter sei 2017 Inhalt von Gesprächen Rossbachs mit der damaligen Redaktionsleitung des „Hamburg Journals“ gewesen. Wie danach verfahren wurde, werde zurzeit geklärt.
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https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m...h-18297829.html
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