(Fragment)

Hel

In welchem der leben
geschah was geschah
in welche der zeiten
gerieten wir da
Wir konnten nicht reden
und redeten doch
Wir spürten wie eins
in das andere kroch
...
Klappriger Volvo
achtsamer hund
seegraues auge
schartiger mund
...
Und die Schatten gehn graben
und das licht legt sich flach
Aber einmal standen zwei
fremd unterm dach

Ja---- was ist das denn Feines? Das ist ganz nach meiner Fasson: Es sind erst Bruchstücke, die dem Leser viel Raum geben, etwas fordern, die sich dann - nach 3mal Lesen - zu einem einzigen Bild fügen, bei mir zu einer flüchtigen, wundersamen, zarten Sommerliebe in einem polnischen Seebad. Unschuldig. Man kann sich nicht verstehen und versteht sich umso mehr.

Interessant ist auch der Nicht-Titel, denn das ist ein Lebensfragment. Eine besonders schöne Scherbe, die man an einem besonderen Ort ein Leben lang aufbewahrt.

Mein armes Hirn WILL immer lesen: SEEGRASES Auge.

HEL ist auch die Germanische Totengöttin, das ergäbe dann eine ganz andere Art von Gedicht.

Toll, Sirius!

Jörn

Hallo weegee,

durch den Kurznick "Hel" ist der Eindruck entstanden, er gehöre zum Gedicht. Es ist aber der Nick der Autoren, über die ich sonst nichts erfahren konnte. Ich habe den Text leider nicht geschrieben, aber ich freue mich, dass du ihn mir zutraust.
Und übrigens: Ein großartiger Kommentar!

Sirius

Aber, wie wunderbar PASST der Nicht-Titel HEL (polnisches Seebad) zum Gedicht!

Und ob ich Dir das zutraue, Sirius.

LG, Jörn