Jan-Eike Hornauer
Alles ist sinnlos
ein altes Lied in neuen Strophen
(vor dem Hintergrund transzendentaler Obdachlosigkeit)
Es herrscht, wohin man blickt, Vergänglichkeit auf Erden.
Das Mädchen, das entzückt, droht Mutter bald zu werden.
Und wer heut klug noch spricht, ist morgen schon dement.
Die Zeit begnadigt nicht. Sie nagt, zerstört, verbrennt.
Des Gryphius Schäferwiese ist längst schon Friedhofsfläche;
uns allen gilt die miese, die ewig gleiche Zeche.
Und wer die Welt erträumt, ist bald bar Fantasie.
Es wird ganz schnell gezäumt Idiot wie auch Genie.
Ja, alles löst sich auf, zebröckelt, bricht zusammen
im steten Zeitenlauf, und wenn wir’s auch verdammen.
Da ist kein Kampf, kein Flüchten, ist nichts, was retten kann.
Du kannst nur Hoffnung züchten – und siehst sie welken dann.
Der Mensch, er ist verloren, und dies von Anbeginn.
Er ist zu nichts erkoren. Drum hat auch nie was Sinn.